Die Evangelische Pfarrgemeinde Reutte begrüßt eine neue Religionslehrerin in ihren Reihen: Daniela Kerber. Mit dem Beginn des Schuljahres hat sie ihre Arbeit mit einer Gruppe von Volksschülern aus Wängle, Pflach, Weißenbach und Reutte sowie an einer Mittelschule aufgenommen. Die bemerkenswerte Wendung in ihrer Karriere überrascht, denn Kerber ist eigentlich ausgebildete Krankenschwester und arbeitet am Bezirkskrankenhaus Reutte.
Die Stelle wurde vakant, als ihre Vorgängerin, Anne Stieger, nach vielen Jahren im Dienst in den Ruhestand ging. Dies führte Daniela Kerber dazu, eine viersemestrige Ausbildung in Salzburg zu beginnen, um die Position übernehmen zu können. „Ich habe selbst drei Kinder und wollte, dass es weiter evangelischen Religionsunterricht im Außerfern gibt“, ist ihre klare Motivation. Es begeistert sie auch, mit Kindern zu arbeiten, was sie als eine wertvolle Ergänzung zu ihrer Tätigkeit im Krankenhaus empfindet.
Erinnerungen und Leidenschaft für den Religionsunterricht
Ein entscheidender Faktor für Kerbers Entscheidung war die positive Erinnerung an ihre eigene Religionslehrerin. Diese Erfahrung motiviert sie, biblische Inhalte auf eine Art und Weise zu vermitteln, die Kinder fasziniert und begeistert. „Die Geschichten bleiben zwar die alten. Aber man hat viel Freiheit, wie man sie erzählt – durch Basteln, Vorspielen oder Spielenlassen“, beschreibt sie ihre kreative Herangehensweise. Der Druck, der in den Kernfächern wie Deutsch oder Mathematik vorhanden ist, sei im Religionsunterricht nicht so ausgeprägt. Wenn die Kinder etwas länger für ein Thema benötigen, ist das für sie völlig in Ordnung.
Ein weiterer Aspekt, der Daniela Kerber am Herzen liegt, ist die Möglichkeit für die Kinder, persönliche Anliegen während des Unterrichts zu besprechen. Ob es sich um Streitigkeiten mit Freunden oder andere private Themen handelt, sie möchte ein offenes Ohr für die Anliegen ihrer Schüler haben. Durch das Verknüpfen von biblischen Geschichten mit aktuellen Themen schafft sie es, das Interesse der Kinder zu wecken und eine Diskussion über Sozialverhalten und Miteinander anzuregen. “Es geht ja nicht nur um Glaubensvermittlung, sondern auch um Sozialverhalten und Miteinander”, erklärt sie. „Und daher habe ich immer ein offenes Ohr – egal, was ist.“
Kinderarbeit und gemeinsames Lernen
Die Erfahrungen, die sie während ihrer Praktika in Reutte und an der Volksschule Axams sammeln konnte, gaben ihr den nötigen Rückhalt, um den Schritt zur Lehrerin zu wagen. Besonders die kleinen Gruppen, die sie betreuen darf, bieten den Kindern die Möglichkeit, sich individuell einzubringen. Kerber stellt fest, dass Kinder unterschiedlicher Altersstufen einander unterstützen und gegenseitig lernen können. „Ein Erstklässler kann beim Lesen oder Basteln eben noch nicht so viel wie ein Viertklässler. Da muss man zusammenhelfen. Auch das ist ja ein Teil der christlichen Botschaft“, betont sie.
Während Daniela Kerber ihre neue Rolle in der Schule ausfüllt, hegt sie den Wunsch, dass die Familien der Kinder wieder vermehrt den Gottesdiensten beiwohnen. „Ich würde mich sehr freuen, wenn auch die Familien der Kinder wieder öfter miteinander in den Gottesdienst kämen“, sagt sie hoffnungsvoll. Ihre Begeisterung für den Religionsunterricht und die Interaktion mit Kindern zeigt, wie wichtig es ihr ist, eine positive religiöse Erziehung zu fördern.
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