Am 28. August 2024 kündigte die Katholische Kirchenzeitung eine bedeutende Veranstaltung an: die Maria-Namen-Feier, die in diesem Jahr ihrem traditionellen Rahmen treu bleibt, jedoch mit einem besonderen Fokus auf Frieden und den schützenswerten Umgang mit der Schöpfung. Diese Feierlichkeiten werden am 14. und 15. September im eindrucksvollen Wiener Stephansdom stattfinden, jeweils um 15 Uhr.
Die Feier steht unter der Leitung zweier prominenter Kirchenvertreter. Am Samstag wird Bischof Alois Schwarz aus St. Pölten die Zeremonie leiten, während am Sonntag Erzbischof Franz Lackner aus Salzburg das Wort ergreifen wird. Diese prominenten Teilnehmer sind nicht zufällig gewählt: Erzbischof Lackner und Kardinal Christoph Schönborn sind Schirmherren der Gebetsgemeinschaft „Rosenkranz-Sühnekreuzzug“ (RSK), die die Veranstaltung organisiert. Bischof Schwarz hat zudem die Verantwortung für das wichtige Referat Umwelt und Nachhaltigkeit in der Österreichischen Bischofskonferenz.
Theologischer Impuls und musikalische Begleitung
Ein zentrales Thema in diesem Jahr ist der 800. Jahrestag des berühmten „Sonnengesangs“ des heiligen Franz von Assisi. Das dazugehörige Motto lautet: „Gelobt seist du, mein Herr! Gottes Spuren in der Schöpfung“. An beiden Tagen wird Prof. P. Johannes-Baptist Freyer, ein namhafter Theologe, als Referent auftreten. Die Vorträge werden durch musikalische Beiträge der Chöre „Ars Musica“ sowie des Chors von St. Augustin unter der Leitung von Thomas Dolezal bereichert. Besonders gewürdigt wird in diesem Jahr auch der 200. Geburtstag von Anton Bruckner, was den feierlichen Rahmen unterstreicht.
Des Weiteren wird es an beiden Tagen eine traditionelle Prozession mit der Fatimastatue geben, die durch die Domkirche führt. Diese Rituale sind nicht nur Ausdruck des Glaubens, sie erinnern auch an die historischen Wurzeln der Maria-Namen-Feier, die ursprünglich aus einer Dankesfeier für die Befreiung Wiens von der Türkengefahr entstand.
Eine zentrale Figur dieses jährlichen Ereignisses ist der neue geistliche Leiter des RSK, P. Elias van Haaren. Nach dem Tod von P. Benno Mikocki im Jahr 2023 hat van Haaren nun die Führung übernommen. Der 1976 in Deutschland geborene Franziskaner ist seit 1996 Mitglied des RSK und bringt mit seiner umfangreichen Erfahrung und theologischen Ausbildung frischen Wind in die Gemeinschaft.
Ein Gebet für Freiheit und Frieden
Die Gebetsgemeinschaft „Rosenkranz-Sühnekreuzzug“ wurde im Jahr 1947, geprägt durch die Schrecken des Zweiten Weltkriegs, ins Leben gerufen. Die Maria-Namen-Feier hat sich im Laufe der Jahre von einer einfachen Dankesfeier zu einem wichtigen Friedensgebet entwickelt, das jedes Jahr zahlreiche Gläubige anzieht. Die historische Dimension der Prozessionen zeigt sich vor allem in den Bittumzügen, die in vergangenen Konflikten stattfanden und die Gläubigen dazu aufriefen, für die Freiheit und den Frieden im Land zu beten.
Zahlreiche Menschen aus verschiedenen Ländern haben sich der Gemeinschaft seit ihrer Gründung angeschlossen. Insgesamt nehmen heute etwa 300.000 Beterinnen und Beter aktiv an den Gebeten teil, und das wichtigste Kommunikationsmittel ist die Druckschrift „Betendes Gottes Volk“. Diese Aktivitäten machen die Maria-Namen-Feier zu einer bedeutenden Veranstaltung in der katholischen Tradition Österreichs.
Eine interessante Information ist, dass das Fest der Namensgebung der Jungfrau Maria auf Papst Innozenz XI. zurückgeht und ursprünglich für den 12. September festgelegt wurde. Dieser Tag erinnert an den „Siegestag“ der Schlacht auf dem Kahlenberg während der Türkenbelagerung von 1683. Während des Festkalenders wurde das Datum später angepasst, jedoch blieb es aufgrund seiner historischen Relevanz in Österreich erhalten.
Für alle Interessierten besteht auch die Möglichkeit, an den Feierlichkeiten online über den YouTube-Kanal der Erzdiözese Wien teilzunehmen, was es einer breiten Öffentlichkeit ermöglicht, Teil dieser bedeutungsvollen Ereignisse zu sein. Die Feierlichkeit blickt also nicht nur zurück auf historische Ereignisse, sondern richtet den Blick auch auf die zukünftige Verantwortung gegenüber unserer Schöpfung und den Frieden in der Welt.