In den letzten Jahren war ein kontinuierlicher Rückgang der Lehrlingszahlen im Bezirk Reutte zu beobachten. Nun zeichnet sich jedoch ein Lichtblick ab: Laut Informationen der Wirtschaftskammer Reutte gibt es einen leichten Anstieg der Zahl der Lehrlinge.
Der demografische Wandel hat auch im Außerfern seine Spuren hinterlassen, und das Lehrlingswesen bildet hier keine Ausnahme. Die Geburtenzahlen sind stark gesunken, was sich in der Lehrlingsstatistik niederschlägt. Historisch betrachtet gab es in den 2000er Jahren regelmäßig um die 700 Lehrlinge im Bezirk. Doch seit 2010 ist ein Abwärtstrend festzustellen.
Ein Rückblick auf die Entwicklung
Im Jahr 2010 erlebte die Zahl der Lehrlinge einen dramatischen Rückgang, als nur noch 681 junge Menschen eine Lehre begannen. Bis 2019 sank die Zahl dann sogar unter die 600-Marke und erreichte im Jahr 2022 mit nur 545 Lehrlingen den Tiefststand. Diese Entwicklung wurde von Wolfgang Winkler, dem Leiter der Wirtschaftskammer Reutte, als direktes Ergebnis des demografischen Wandels beschrieben, der sich durch den allgemeinen Rückgang der Geburtenzahlen auszeichnet.
Die gute Nachricht ist, dass 2022 die Zahlen wieder leicht anstiegen. Insgesamt wurden 562 Lehrlinge gezählt, und diese positive Tendenz scheint auch im Jahr 2023 anzuhalten. Mit Stichtag 31. August 2023 waren bereits 490 Lehrlinge im Bezirk registriert, was einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Gegentrend im Vergleich zu Tirol
Besonders bemerkenswert ist, dass das Außerfern aus dem allgemeinen Trend in Tirol herausragt. Während die Zahl der Lehrlinge in vielen anderen Bezirken, wie etwa im Nachbarbezirk Imst, sinkt, hält der Bezirk Reutte seinem Wachstum stand. In Tirol war im August 2024 im Vergleich zum Vorjahr ein weitgehend konstantes Niveau zu beobachten, jedoch mit einem generellen Rückgang der Lehrlingszahlen.
Ein zusätzlicher Aspekt, der zu beachten ist, ist der Rückgang der Anzahl der Ausbildungsbetriebe. Der Fachkräftemangel betrifft alle Branchen, was zu einer geringeren Zahl an Bewerbungen führt und somit auch die Menge der verfügbaren Ausbildungsplätze beeinflusst. Im Außerfern fiel diese Zahl jedoch relativ gering aus, mit einem Verlust von nur einem Betrieb. Landeshaupt insgesamt bedeutet dies einen Rückgang um 31 Ausbildungsplätze.
Die positive Entwicklung der Lehrlingszahlen im Außerfern lässt auf eine wachsende Anzahl von jungen Menschen schließen, die bereit sind, in verschiedenen Berufen zu lernen. Weitere Informationen und Berichte zu diesem Thema können auf www.meinbezirk.at gefunden werden.