Reutte

Kaiseralm im Lechtal: Vorbild für nachhaltige Almwirtschaft und Umweltschutz

Die Kaiseralm im Lechtal zeigt, wie nachhaltige Almwirtschaft geht: Familie Friedle managt 168 Tiere, während die Natur und Traditionen im Einklang bleiben – ein echtes Vorbild!

Im Tiroler Bezirk Reutte, inmitten der beeindruckenden Alpenlandschaft des Außerferns, demonstriert die Kaiseralm, betrieben von der Familie Friedle, wie sich bäuerliche Tradition und moderne Nachhaltigkeit erfolgreich kombinieren lassen. Hier wird nicht nur auf eine verantwortungsvolle Nutzung der Natur geachtet, sondern auch ein starkes Bewusstsein für regionale Kreisläufe gepflegt.

Herausforderungen und Klimawandel

Die Kaiseralm ist ein herausragendes Beispiel für die Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt. Andrea Friedle, eine der Betriebsleiterinnen, berichtet über die zunehmende Verbuschung und häufigere Murenabgänge, die durch extremere Wetterbedingungen verstärkt werden. „Die Vegetation wandert immer weiter nach oben und wir müssen oft die Hütte aufgrund von Unwettern schließen“, erklärt sie, was die Arbeit auf der Alm zusätzlich erschwert. Dieser Aspekt macht die Notwendigkeit von nachhaltigen und resilienten Bewirtschaftungsmethoden umso wichtiger.

Investitionen für die Zukunft

Um umweltbewusster und effizienter arbeiten zu können, hat die Gemeinde Pians in die Kaiseralm investiert. Der Bau einer neuen Küche mit einem Budget von 100.000 Euro zielt darauf ab, die Verarbeitungskapazitäten der Milcherzeugnisse zu erhöhen. Auch die Idee, ein Wasserkraftwerk zu reaktivieren und eine Photovoltaikanlage zu installieren, zeigt den Fortschritt hin zu mehr Energieautarkie. „Wir wollen die Alm weiterentwickeln und gleichzeitig umweltfreundlich bleiben“, so Friedle weiter.

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Nachhaltige Praktiken auf der Alm

Die Kaiseralm ist nicht nur ein Ort der Tradition, sondern auch ein Vorbild für moderne Kreislaufwirtschaft. Hier werden insgesamt 168 Tiere gehalten, darunter 45 Milchkühe, die auf den Almwiesen grasen. Die zusammenhängende Praxis, nur so viele Tiere wie nötig zu halten, um die Wiese ohne zusätzliches Futter zu versorgen, sorgt für eine schonende Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen. Außerdem werden die 15 Schweine mit Molke und übriggebliebenem Brot gefüttert, was die Philosophie des nachhaltigen Wirtschaftens unterstreicht.

Produkte und regionale Vermarktung

Täglich werden in der Kaiseralm etwa 750 Liter Milch verarbeitet, die anschließend in Form von Butter, Joghurt, Käse und Frischkäse an lokale Käufer und die Gastronomie verkauft werden. Diese regionale Vermarktung nicht nur fördert die lokale Wirtschaft, sondern verringert auch den ökologischen Fußabdruck durch die Minimierung der Transportwege. Solch eine Verbindung zwischen Produzenten und Verbrauchern wird immer wichtiger in einer Zeit, in der vor allem Nachhaltigkeit im Fokus steht.

Erhaltung der alpinen Kulturlandschaft

Die aktive Bewirtschaftung der Tierbestände trägt zur Erhaltung der alpinen Kulturlandschaft bei. Durch gezielte Beweidung wird der vermehrten Verbuschung entgegengewirkt – ein entscheidender Aspekt für den Erhalt der typischen Almflora und -fauna. Familie Friedle zeigt damit ein starkes Beispiel für Gemeinschaftsarbeit und enge Verbundenheit zur Natur, was nicht nur dem Erfolg des Betriebs dient, sondern auch der Region als Ganzes zugutekommt.

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Kreislaufwirtschaft als zukunftsweisendes Konzept

Die Nachhaltigkeitskoordinatorin der Außerferner Tourismusverbände, Martina Heim, betont die Bedeutung der Kaiseralm, indem sie sagt: „Die Kaiseralm trägt nicht nur zur Erhaltung der alpinen Kulturlandschaft bei, sondern zeigt auch, wie vorbildlich Kreislaufwirtschaft auf klein strukturierten Almen gelebt wird!“ Dies stellt ein starkes Zeichen für andere landwirtschaftliche Betriebe dar und signalisiert, wie essentielle Praktiken in der heutigen Landwirtschaft implementiert werden können, um eine umweltbewusste Zukunft zu gestalten.

Die Rolle der KLAR! Außerfern

Die Klimawandel-Anpassungsmodellregion (KLAR!) Außerfern schafft einen Rahmen für zukünftige Maßnahmen, die den Herausforderungen des Klimawandels begegnen sollen. Diese Initiative, die 29 Gemeinden umfasst, plant von 2024 bis 2026 verschiedene Projekte zur Anpassung an den Klimawandel, wobei der Fokus auf Themen wie Schutzwald, Starkniederschläge und Aufklärung der Bevölkerung gelegt wird.

Quelle/Referenz
meinbezirk.at

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