Die Wirtschaft sieht sich in diesen Tagen mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, und die Plansee Group spürt die Auswirkungen in verschiedenen Bereichen stark. Bei der diesjährigen Jubilarfeier äußerte der Vorstandsvorsitzende Karlheinz Wex kritische Gedanken zu Entwicklungen, die seiner Meinung nach hätten vermieden werden können.
Breitenwang ist nicht nur der Hauptsitz des Unternehmens, sondern auch ein Zentrum für bedeutende Investitionen. Im laufenden Jahr fließen über 50 Millionen Euro in die Verbesserung der Anlagen und Infrastruktur. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der neuen Wasserstoffelektrolyse, die im vierten Quartal 2023 in Betrieb genommen werden soll und dafür sorgt, dass der CO2-Ausstoß am Standort um 40 Prozent sinkt. Zugleich werden die Automatisierung der Anlagen und damit verbundene Technologien verbessert.
Warnung vor wirtschaftlichem Rückschritt
In seiner Ansprache äußerte Wex Besorgnis über den schwindenden Reiz Österreichs als Wirtschaftsstandort. Laut ihm gefährdet diese Entwicklung den bestehenden Wohlstand nachhaltig. Eine Analyse des Schweizer Managementinstituts IMD zeigt, dass Österreich in den letzten fünf Jahren von Platz 15 auf 26 in der internationalen Wettbewerbsfähigkeit gefallen ist, während Länder wie Schweden und Dänemark konstant unter den ersten zehn bleiben.
Ein Grund für diesen Rückgang sind die hohen Arbeitskosten in Österreich. Wex berichtete, dass die Plansee Group in Breitenwang jährlich 200 Millionen Euro für Löhne und Gehälter ausgibt, wovon lediglich 100 Millionen Euro auf den Konten der Mitarbeiter landen. Dies führt zu einer steuerlichen Belastung von über 60 Prozent. „Das ist sehr frustrierend für die Angestellten und trägt zum Gefühl bei, dass sich harte Arbeit nicht mehr lohnt“, erklärte er.
Folgen des Steuersystems für die Mitarbeiter
Die Auswirkungen dieser Belastungen sind spürbar: Viele Mitarbeiter entscheiden sich für Teilzeitmodelle und versuchen, ihre Einkünfte durch staatliche Förderungen auszugleichen. Der Vorstand sieht in dem bestehenden Steuersystem eine zentrale Problematik. Zudem wächst die Bürokratie in Österreich, was Wex als „Bürokratie-Burnout“ bezeichnete.
Zusätzlich zu diesen internen Herausforderungen sieht sich die Wirtschaft auch externen Faktoren gegenüber. Der Rückgang der Nachfrage in der Automobilindustrie, laut Wex bedingt durch politische Fehlentscheidungen wie das Verbrenner-Aus ab 2035, hat negative Auswirkungen auf verschiedene Schlüsselbranchen, einschließlich Maschinenbau und Medizintechnik. Wex befürchtet, dass keinerlei Anzeichen für eine wirtschaftliche Erholung in Sicht sind.
Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat die Plansee Group vor kurzem eine Auszeichnung als einer der Top-Arbeitgeber Österreichs erhalten. Das Unternehmen wurde, laut einer Bewertung durch das Industriemagazin, unter die besten zehn Arbeitgeber gewählt und gehört außerdem zu den attraktivsten Unternehmen der Welt, wie Forbes berichtete.
Abschließend motivierte Wex seine Zuhörer, den Optimismus nicht zu verlieren: „Jede Krise birgt auch Chancen. Es ist wichtig, in diesen herausfordernden Zeiten auf Lösungen zu fokussieren.“ Um mehr über die Situation und Entwicklungen zu erfahren, kann auf www.meinbezirk.at zurückgegriffen werden.