Der beliebten Wanderweg Bayernsteig 821, ein bedeutendes Teilstück für Bergfreunde auf dem Weg zur Zugspitze, bleibt ab dem 5. November 2024 für Wanderer geschlossen. Die Sperrung betrifft das Gebiet um Ehrwald, wo der Weg in den direkteren Zugang zur Wiener-Neustädter-Hütte und schließlich zur höchsten Erhebung Deutschlands übergeht.
Die Entscheidung zur Schließung wurde im Nachgang eines tragischen Unfalls gefällt, bei dem ein Wanderer auf diesem Abschnitt ums Leben kam. Daraufhin wurden die Verantwortlichkeiten für den Wegzustand von der Bezirkshauptmannschaft Reutte in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Ehrwald überprüft. Bürgermeister Markus Köck erklärte, dass die Instandhaltungsmaßnahmen in der Vergangenheit unzureichend gewesen seien, was zu der notwendigen Schließung führte: „Der Weg wird seit längerer Zeit nicht mehr gewartet.“
Sperrungsverordnung und Verantwortlichkeiten
Die Sperrung des Bayernsteigs wird durch eine offizielle Verordnung durchgesetzt, die auf den schlechten Zustand des Weges hinweist. Dies ist besonders bemerkenswert, da die Wanderwege in der Regel durch Alpenvereine gepflegt werden sollten. In diesem Fall scheint es jedoch unklar, welcher Alpenverein für den Bayernsteig 821 zuständig ist. Der Weg weist die Kennzeichnung „821“ auf, was auf eine historische Betreuung durch den Deutschen Alpenverein (DAV) hinweist. In der Gemeinde wird jedoch angenommen, dass die Verantwortung heute bei bayerischen Institutionen liegt.
Peter Spielmann, Vertreter der Sektion Ehrwald des Österreichischen Alpenvereins, erklärte, dass der Weg einst vom DAV München und später vom bayerischen Touristenclub betreut wurde. Die Frage, wer heute zuständig ist, bleibt jedoch ungelöst und eine umfassende Überprüfung steht in Aussicht. Gerald Zagler, Pressesprecher des Österreichischen Alpenvereins, betont die Dringlichkeit dieser Klärung: „Es ist wichtig, klare Verhältnisse zu schaffen. Die derzeitige Sperre ist unter den gegebenen Umständen ein logischer Schritt.“
Die Bedeutung des Bayernsteigs
Die Schließung des Bayernsteigs ist für viele Wanderer ein herber Rückschlag, da der Weg vor allem für den Zugang zur Zugspitze sehr beliebt ist. Jährlich nutzen zahlreiche Wanderer diesen Weg, der als einer der Hauptzugänge zur Wiener-Neustädter-Hütte gilt und auf Wanderkarten klar eingezeichnet ist. Die Hoffnung, dass der Weg bald wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, bleibt bestehen. „Ich hoffe es“, sagt Spielmann und verweist auf die große Bedeutung des Steigs für die Bergwanderer.
Die aktuelle Situation macht deutlich, dass es an der Zeit ist, die Verantwortlichkeiten für die Pflege der Wanderwege klar zu definieren, um solche Schließungen in der Zukunft zu vermeiden. Die Diskussion über die Instandhaltung von Wanderwegen und deren Sicherheit wird in den kommenden Tagen und Wochen weiterhin von Bedeutung sein. Weitere Informationen zu dieser Thematik finden Sie auf www.meinbezirk.at.