Ein eindrucksvolles Ereignis fand kürzlich auf dem Hahnenkamm bei Reutte statt: Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Euregioregion Via Salina wurde ein spektakuläres Alphornbläsertreffen gefeiert. Dieses Treffen stellte nicht nur ein regionales Highlight dar, sondern auch ein erstes internationales Zusammenspiel von Alphornbläsern aus verschiedenen Regionen, insbesondere aus dem Allgäu und Tirol.
Die Veranstaltung lockte zahlreiche talentierte Musiker an, darunter Gruppen aus verschiedenen Tiroler Orten wie Heiterwang, Schattwald und Zöblen. Der Organisator Eberhard Jehle, ehemaliger Bürgermeister von Wertach, betonte, wie bedeutend es sei, dieses besondere Kulturgut zu bewahren. Musikalische Traditionen wie das Alphornblasen sind ein wesentlicher Bestandteil der alpinen Kultur und tragen zur Identität der Region bei.
Ein spiritueller Auftakt
Bevor die ersten Klänge der Alphörner erklangen, fand eine besinnliche Bergandacht statt, geleitet von Diakon Patrick Gleffe aus Wängele. Seine Worte sprachen viele Anwesende an, als er feststellte, dass viele Menschen in den Bergen eine besonders enge Verbindung zum Göttlichen erleben. Während der Andacht sangen die Wertacher Singföhla Lieder im Allgäuer Dialekt, die dem Anlass einen zusätzlichen kulturellen Rahmen gaben. Eine besondere Zeremonie, die Fürbitten ersetzen sollte, war das Anzünden einer Weihrauchschale, während Gleffe die Anwesenden einlud, ihre Gedanken und Wünsche still zu äußern.
Die eindrucksvolle Kulisse des Hahnenkamms bereitete den perfekten Rahmen für dieses einmalige Ereignis. Die mit Spannung erwartete Präsentation der Alphornbläserfolgerte direkt nach der Andacht und wurde von einem der ältesten Bräuche der Region, dem Schellengehen, eröffnet. Der „Schellnerclub Fünf Dörfer“ kam lautstark in die neue Bergwelt marschiert, begleitet von den beeindruckenden Klängen ihrer Glocken, die an die Tradition vergangener Zeiten erinnerten.
Das große Zusammenspiel der Alphornbläser
Im Anschluss an die Andacht versammelt Eberhard Jehle über 140 teilnehmende Alphornbläser, die ein eindrucksvolles Bild an der Bergstation abgaben. Trotz der vorhergesagten Regenfälle hielten die Wetterbedingungen und ermöglichten so einen reibungslosen Verlauf der Veranstaltung. Höfens Bürgermeister Rüdiger Reymann äußerte sich begeistert über die Klangvielfalt der Alphörner, die für die alpine Kultur stehen. „So viele Alphörner erklingen zu hören, ist einfach fantastisch“, sagte er.
Das Publikum war besonders besorgt über die Darbietung eines Ensembles mit „Allgäuhörnern“. Diese besondere Form des Alphorns wurde als die älteste bekannte Variante beschrieben, die bereits im Jahr 1568 dokumentiert ist, und manifestiert die lange Tradition des Alphornspielens in der Region. Paul Knoll, der musikalische Leiter des Treffens, führte die Bläser durch diese beeindruckende Darbietung und leitete schließlich einen grandiosen Schlusschor. Bei diesem waren über 140 Alphörner beteiligt, deren einheitlicher Klang das Publikum in seinen Bann zog und für eine Wow-Stimmung sorgte.
Die Veranstaltung wurde nicht nur von den Klängen der Alphörner geprägt, sondern auch von der Freude am kulturellen Austausch zwischen den Gruppen aus unterschiedlichen Regionen. Die Regierung hat immer wieder betont, wie wichtig solche grenzüberschreitenden Events für die Pflege der alpinen Kultur sind, und die Begeisterung der Anwesenden sprach für sich.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass das Alphornbläsertreffen auf dem Hahnenkamm nicht nur eine Feier des 25-jährigen Bestehens der Euregioregion Via Salina war, sondern auch eine eindrucksvolle Demonstration des Zusammenhalts der alpinen Gemeinschaften sowie ihrer ungebrochenen Musikkultur. Die Klänge dieser traditionsreichen Instrumente erfüllen sicherlich noch lange die Erinnerungen der Besucher.