In den malerischen Alpen rund um Boden tut sich etwas ganz Besonderes: 15 Freiwillige aus Österreich und Deutschland haben sich zusammengefunden, um die Almwiesen am Hahntennjoch von unerwünschtem Bewuchs zu befreien. Diese ehrenamtlichen Helfer sind im Rahmen des Bergwaldprojekts des Österreichischen Alpenvereins aktiv und leisten einen wertvollen Beitrag für die Natur. Ihr Fokus liegt darauf, die Wiesenbereiche so zu pflegen, dass Weidevieh ausreichend Futter findet.
Die Teilnehmer sind teils von weit her angereist, um in der erfrischenden Bergluft mitanzupacken. Für viele von ihnen ist dies eine willkommene Abwechslung zu ihrem Alltag in großen Städten wie Berlin oder Wien. Alex Konecny aus Wien beschreibt begeistert, wie er die Bürotätigkeit gegen das Arbeiten im Freien eintauscht: „Ich freue mich schon darauf, Büro mit Alpen, Powerpoint mit Latschen-Schneiden zu tauschen“, erklärt er. Es ist nicht nur die Sehnsucht nach der Natur, die viele anzieht – auch die Möglichkeit, endlich praktische Arbeiten zu verrichten, während die dortigen Almen auf ihre Pflege warten. Eine Teilnehmerin begreift diesen Einsatz als Möglichkeit, ihre Pension aktiv und mit einem klaren Ziel zu füllen.
Die Bedeutung der Futterflächen
Bis zum 7. September werden die engagierten Helfer an der „Hochtennen Alm“ auf circa 1.900 Metern Höhe arbeiten. Dort sind die Almwiesen nicht nur eine Augenweide, sondern auch eine lebenswichtige Nahrungsquelle für etwa 80 Rinder, die während der Sommermonate zwischen Juni und September dort weiden. Das Schwenden, eine wichtige Form der Pflege, umfasst das Ausreißen von Unkraut sowie das Schneiden von Latschen und Wacholderstauden. Zudem werden giftige Pflanzen entfernt, um die Sicherheit der Rinder zu gewährleisten. Diese Maßnahmen sind entscheidend, damit die Tiere genug saftiges Gras finden und die bewirtschafteten Flächen erhalten bleiben.
Die Verarbeitung und Pflege der Almwiesen ist nicht nur für die Rinder von Bedeutung, sondern spielt auch eine Schlüsselrolle für die örtlichen Gemeinden. Im Gespräch mit Petra Krabacher, der Bürgermeisterin und Substanzverwalterin der Gemeindegutsagrargemeinschaften Bschlabs und Boden, wird deutlich, wie wichtig den Verantwortlichen der Erhalt der Weideflächen ist. Sie unterstützt die Freiwilligen mit Verpflegung und Unterkünften und freut sich über den aktiven Einsatz der Helfer. Diese Aktion ist für die Region essenziell, denn sie sichert die letzte verbliebene Bergbauernhofstruktur und somit eine nachhaltige Landwirtschaft.
Mit ihrer Arbeit leisten die Teilnehmer nicht nur einen Beitrag zur Erhaltung der Landschaft, sondern tragen auch dazu bei, den alpinen Lebensraum für Weidetiere zu bewahren. Das Bergwaldprojekt zeigt, wie durch gemeinschaftliche Anstrengungen Naturpflege und Landwirtschaft Hand in Hand gehen können.
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