Ausgefallene Buslinien, ausgedünnte Linienverkehre und regelmäßige Probleme auf der Schiene prägten lange Zeit den öffentlichen Nahverkehr in Tirol. Jetzt steigt der Verkehrsverbund Tirol (VVT) mit dem Angebot RegioFlink ins Taxigeschäft ein. Dies sorgt jedoch für Unmut bei den örtlichen Taxibetrieben, die bereits eine hohe Dichte in den betroffenen Gemeinden haben. Die Einführung von RegioFlink in Wattens und dem Bezirk Reutte führte bereits zu Kritik, und nun soll auch Jenbach hinzukommen. Die Taxibranche in Tirol argumentiert, dass mit einem Taxigutscheinsystem und der bestehenden Infrastruktur eine gleichwertige Dienstleistung erreicht werden könnte, und zwar zu einem Bruchteil der Kosten.
Für die örtlichen Taxibetriebe bedeutet die Einführung von RegioFlink zu subventionierten Preisen einen Wegfall des Marktes, zumindest tagsüber. Dies langfristig, führt dazu, dass der lokale Taximarkt vor Ort wegbrechen würde und grundlegende Dienstleistungen wie Krankenbeförderungen und Schülertransporte beeinträchtigt werden könnten. Zudem würden hohe Kosten für die Gemeinden und die Steuerzahler entstehen. Markus Freund, Obmann der Tiroler Taxibranche, verweist darauf, dass andere Regionen in Österreich aufgrund der hohen Kosten und missbräuchlicher Verwendungen von ähnlichen Lösungen wie RegioFlink abgegangen sind. Er lädt die Gemeinden Tirols dazu ein, die Interessenvertretung der Taxibranche in Fragen der Mikro-ÖV-Mobilität zu kontaktieren und verweist auf das digitale Taxigutscheinsystem CALEMO, das kosteneffizienter und flexibler sei als RegioFlink. Bei CALEMO zahle die Gemeinde nur die gefahrenen Kilometer und es könne jedes Taxiunternehmen in Tirol kostenlos teilnehmen.
Insgesamt ist der Verkehrsverbund Tirol mit der Einführung von RegioFlink ins Taxigeschäft auf Kritik seitens der örtlichen Taxibranche gestoßen. Die Auswirkungen auf den lokalen Taximarkt, die hohen Kosten und die Möglichkeit einer kosteneffizienteren Alternative wie CALEMO werden diskutiert. Die Betonung liegt dabei auf einer nachhaltigen Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs und der Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden und der Taxibranche.
Quelle: Wirtschaft Tirol