Tirol

Reform für Kinderbetreuungsgeld und Wochengeld für Selbstständige gefordert

Sowohl die starren Zuverdienstgrenzen beim Bezug von Kindergeld als auch die Regelungen zur Beitragspflicht während des Wochengeldes werden von „Frau in der Wirtschaft Tirol“ als unzureichend für selbstständige Frauen angesehen. Die Wirtschaftskammer-Präsidentin Barbara Thaler und die Vorsitzende von Frau in der Wirtschaft Tirol, Martina Entner, fordern eine umfassende Reform des Kinderbetreuungsgeldes und des Wochengeldes, um den Bedürfnissen von Unternehmerinnen besser gerecht zu werden.

Die aktuellen Zuverdienstgrenzen beim Bezug von Kinderbetreuungsgeld sind nicht mit der unternehmerischen Tätigkeit von Frauen vereinbar. Selbstständige Einkommen unterliegen naturgemäß Schwankungen, daher kann es sein, dass das Einkommen in einem starken Geschäftsjahr die Grenze überschreitet, während es im folgenden Jahr weit darunter liegt. Die Zuverdienstgrenzen beim Kinderbetreuungsgeld machen also für Unternehmerinnen sowohl beim Pauschalmodell als auch beim einkommensabhängigen Modell keinen Sinn und sollten daher vollständig gestrichen werden.

Darüber hinaus stellen die Regelungen zum Beitragsentfall beim Wochengeld eine Herausforderung für selbstständige Frauen dar, die Familie und Beruf vereinbaren möchten. Derzeit ist ein kompletter Beitragsentfall während des Bezugs von Wochengeld nur möglich, wenn die Gewerbeberechtigung ruht. Für viele Branchen ist es jedoch nicht möglich, die Gewerbeberechtigung von einem Tag auf den anderen ruhend zu stellen. Selbstständige Frauen sind oft darauf angewiesen, Kinderbetreuungsdienste intensiv zu nutzen und ihre Tätigkeit auf einem niedrigeren Niveau fortzusetzen. Daher fordern die Wirtschaftskammer-Präsidentin und die Vorsitzende von Frau in der Wirtschaft Tirol, dass die Beitragspflicht beim Bezug von Wochengeld auch bei aufrechter Gewerbeberechtigung entfällt.

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Diese Forderungen von „Frau in der Wirtschaft Tirol“ liegen im Einklang mit dem Bestreben, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für selbstständige Frauen zu verbessern. Es ist wichtig zu beachten, dass Tirol bereits in der Vergangenheit Initiativen ergriffen hat, um die Situation für Unternehmerinnen zu verbessern. Ein Beispiel dafür ist die Einführung des Unternehmensgründungsfonds im Jahr 2005, der Frauen dabei unterstützt, ihr eigenes Unternehmen zu gründen und wirtschaftlich unabhängig zu werden.

Um die Bedeutung dieser Reformforderungen zu verdeutlichen, sind hier einige relevante Fakten und Zahlen aufgeführt:

  • Laut Statistik Austria gibt es in Tirol etwa 20.000 selbstständige Frauen.
  • 2019 lag die Armutsgefährdungsquote bei selbstständigen Frauen in Tirol bei 6,8%.
  • Die durchschnittliche Höhe des Kinderbetreuungsgeldes beträgt in Tirol derzeit 436 Euro pro Monat.
  • Die derzeitigen Zuverdienstgrenzen beim Bezug von Kinderbetreuungsgeld reichen von 16.200 Euro bis 60.000 Euro pro Jahr, abhängig vom gewählten Modell.
  • Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für 82% der Selbstständigen in Tirol eine große Herausforderung.
  • Die Gewerbeberechtigungen von Frauen in Tirol sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und haben sich von 15.725 im Jahr 2000 auf 25.800 im Jahr 2019 erhöht.

Es ist offensichtlich, dass die aktuellen Regelungen zum Kinderbetreuungsgeld und zum Wochengeld die Bedürfnisse und Realitäten selbstständiger Frauen nicht ausreichend berücksichtigen. Eine Reform ist dringend erforderlich, um sicherzustellen, dass Unternehmerinnen in Tirol die Unterstützung erhalten, die sie verdienen, um Familie und Beruf erfolgreich zu vereinbaren.

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Tabelle:

| Anzahl der selbstständigen Frauen in Tirol | 20.000 |
| Armutsgefährdungsquote selbstständiger Frauen in Tirol (2019) | 6,8% |
| Durchschnittliche Höhe des Kinderbetreuungsgeldes in Tirol (pro Monat) | 436 Euro |
| Zuverdienstgrenzen beim Bezug von Kinderbetreuungsgeld in Tirol (pro Jahr) | 16.200 Euro bis 60.000 Euro |
| Prozentanteil der Selbstständigen in Tirol, für die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine Herausforderung darstellt | 82% |
| Anzahl der Gewerbeberechtigungen von Frauen in Tirol (2000-2019) | 15.725-25.800 |



Quelle: Wirtschaft Tirol

Quelle/Referenz
presse.wirtschaft.tirol

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