Prozess gegen Deutschen endet mit Freispruch
Das Schwurgericht in Tirol hat in einem dreitägigen Mordprozess einen 39-jährigen Deutschen freigesprochen. Das Urteil wurde von den acht Geschworenen einstimmig gefällt, nach nur eineinhalb Stunden Beratung. Der Mann wurde beschuldigt, einen sechsjährigen Buben getötet und danach einen Raubüberfall vorgetäuscht zu haben.
Die Staatsanwaltschaft hatte argumentiert, dass der Angeklagte den Mord begangen haben soll, um seine Überforderung aufgrund der Behinderung des Buben zu verbergen. Es wurden Indizien präsentiert, die auf eine geplante Vortäuschung des Raubüberfalls hinwiesen. Trotz dieser Annahmen und der intensiven Untersuchungen konnte keine heiße Spur eines Räubers gefunden werden. Daher geriet der Deutsche ins Visier der Ermittler und wurde daraufhin festgenommen.
Die Verteidiger des Angeklagten kritisierten die polizeiliche Ermittlungsarbeit sowie die lange Untersuchungshaft, die eineinhalb Jahre dauerte. Nach dem Freispruch durch das Schwurgericht verzichtet Staatsanwalt Joachim Wüstner auf Rechtsmittel gegen das Urteil. Auch die Verteidiger des Deutschen wurden informiert, dass es laut Staatsanwalt keinen Grund für eine Anfechtung vor dem Obersten Gerichtshof gibt.
Der Prozess endete mit Tränen, als der 39-jährige Deutsche als freier Mann den Gerichtssaal verließ. Er hatte stets betont, unschuldig zu sein, und seine Version des Geschehens bekräftigt. Nachdem der Freispruch verkündet wurde, erhielt er Applaus von den Besuchern des Gerichts.
Dieses Gerichtsverfahren, das ein großes Medieninteresse geweckt hatte, fand nach monatelangen Ermittlungen und der Inhaftierung des Angeklagten seinen Abschluss. Der Fall des toten Buben und des angeblichen Raubüberfalls wird somit als abgeschlossen betrachtet, ohne dass der Schuldige eindeutig festgestellt werden konnte.