Die Arbeiterkammer (AK) führte im Frühjahr 2022 einen Test durch, bei dem die Preise von Grundnahrungsmitteln in Tiroler Supermärkten mit den Preisen im Frühjahr 2024 verglichen wurden. Das Ergebnis zeigte deutliche Preissteigerungen bei Produkten wie Zucker, Öl und Weizenmehl. Besonders eklatant war der Anstieg beim Zucker, wo ein Kilogramm einer bekannten Marke rund 60 Prozent mehr kostete als vor zwei Jahren. Auch Maiskeimöl war um etwa 48 Prozent und Kidney-Bohnen um fast 38 Prozent teurer geworden. Interessanterweise blieben Bio-Kartoffeln und Eier aus Bodenhaltung trotz Inflation in einigen Geschäften preisstabil.
Die Untersuchungen der AK wurden halbjährlich bei Interspar, Billa und MPreis online durchgeführt. Dabei wurden identische oder vergleichbare Lebensmittel in einem Warenkorb berücksichtigt, Rabatte durch Kunden- oder Mitgliedskarten und Mengenrabatte jedoch nicht einbezogen. Die Resultate des Tests führten dazu, dass die AK die Intransparenz bei der Preisentwicklung kritisierte und ein Preis-Monitoring forderte. Sie verlangte nach einer transparenten Preisgestaltung, die aufzeigt, warum die Preise gestiegen sind, insbesondere in Bezug auf die Kosten und Gewinne entlang der Wertschöpfungskette.
Eine kürzlich durchgeführte WIFO-Studie bestätigte, dass die Inflation bei Nahrungsmitteln in Österreich weiterhin hoch ist und einige der verantwortlichen Faktoren im Dunkeln liegen. Die Studie wurde von der Arbeiterkammer Wien und dem Österreichischen Gewerkschaftsbund in Auftrag gegeben. Diese Ergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit eines besseren Verständnisses und einer Transparenz bei der Preisgestaltung von Lebensmitteln, insbesondere in Zeiten, in denen Verbraucher mit steigenden Preisen konfrontiert sind.