Equal Pension Day: Männer erhalten Jahrespension vor Frauen
Am 6. August dieses Jahres wird der „Equal Pension Day“ begangen, lediglich zwei Tage später als im letzten Jahr. Zu diesem Zeitpunkt haben Männer bereits so viel Rente bezogen, wie Frauen erst bis zum Ende des Jahres erhalten werden. Ein alarmierender Fakt, der die Ungleichheit in der Rentenzahlung aufdeckt.
Pensionsunterschiede und Gründe
Statistiken zeigen, dass Männer im Durchschnitt monatlich 2.300 Euro Altersrente beziehen, während Frauen lediglich 1.378 Euro erhalten – eine Differenz von 922 Euro. Dies entspricht einer durchschnittlichen Lücke von 40,09 Prozent bei den Pensionsbezügen zwischen den Geschlechtern. In Wien haben sich die Pensionsunterschiede zwischen den Geschlechtern über die Jahre am schnellsten angeglichen, während in Tirol dieser Prozess langsamer vonstattengeht.
Die Wiener Frauenstadträtin Kathrin Gaál (SPÖ) kritisiert diese Ungleichheit und führt sie auf unbezahlte Arbeit wie Kinderbetreuung zurück. Sie fordert Maßnahmen zur Lohntransparenz und gleichen Bezahlung für gleichwertige Arbeit. Auch AK-Präsidentin Renate Anderl betont die negativen Auswirkungen, wenn Frauen häufig direkt aus Arbeitslosigkeit oder Krankenstand in die Pension gehen, was sich in niedrigeren Rentenbeträgen widerspiegelt.
Herausforderungen und Maßnahmen
Die Vizepräsidentin des Gewerkschaftsbundes, Korinna Schumann, weist auf die Bedeutung von Vollzeitarbeit und Gesundheit bis zur Pension hin. Sie warnt davor, dass bei gleichbleibendem Tempo über 100 Jahre benötigt werden, um die Pensionslücke zu schließen. Es besteht dringender Handlungsbedarf.
Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger setzt sich für eine verstärkte männliche Beteiligung an unbezahlter Arbeit ein und betont die Relevanz einer gut ausgebauten hochwertigen Kinderbetreuung. Die Caritas unterstreicht indes, dass strukturelle Benachteiligungen Frauen über ihren gesamten Lebenslauf hinweg beeinträchtigen. Ein alarmierender Fakt ist, dass 28 Prozent der alleinstehenden Frauen im Rentenalter armutsgefährdet sind.
Zukünftige Schritte und Kontroversen
Der Fachverband für Pensions- und Vorsorgekassen schlägt vor, dass betriebliche Zusatzpensionen die entstandene Lücke durch Teilzeitarbeit verringern oder eliminieren könnten. Dagegen kritisiert der Schutzverband der Pensionskassenberechtigen (PEKABE) die Ausweitung der Vorsorgekassen und zweifelt an ihrer langfristigen Rentensicherungsfähigkeit.