
Ein erheblicher Skandal erschüttert die Tirol Kliniken: In den letzten eineinhalb Jahren wurden rund 10.000 Krebsabstriche von einer langjährigen Mitarbeiterin der Innsbrucker Pathologie untersucht, wobei bei einer Nachkontrolle falsche Befunde entdeckt wurden. Laut der tirol kliniken wurden bereits acht fehlerhafte klassifizierte Fälle identifiziert, jedoch seien dabei keine Krebserkrankungen unentdeckt geblieben, wie Milan Pos, Geschäftsführer der Innpath, erklärte. Diese Vorfälle werfen ein Licht auf die Abrechnungspraktiken und die Qualitätssicherung innerhalb der Pathologie, die erst vor wenigen Jahren gegründet wurde, nachdem es zu einem schweren Zerwürfnis mit der Medizinischen Universität Innsbruck kam, das auch finanzielle Gründe hatte, berichtete ORF Tirol.
Die steigenden Kosten für die nun unter dem Namen Innpath laufende Pathologie sind alarmierend. Seit ihrer Gründung haben sich die Ausgaben für pathologische Leistungen nahezu verdreifacht und belaufen sich auf rund zehn Millionen Euro, wie auch der Bundesrechnungshof kritisierte. Dazu kommt, dass der ärztliche Geschäftsführer Afschin Soleiman für seinen Vertrag eine beträchtliche Zulage erhält und darüber hinaus sieben Nebenbeschäftigungen nachgeht. Die Tirol Kliniken verteidigen Soleiman vehement und betonen seine enorme Leistungsfähigkeit und seine Rolle als Problemlöser für das Unternehmen. Ein Aufsichtsrat für die Innpath-Geschäftsführung, wie vom Rechnungshof gefordert, steht noch zur Diskussion.
Kritik an der Qualitätskontrolle
Die Vorfälle rund um die fehlerhaften Krebsabstriche rufen Fragen zur Effizienz und Transparenz der Pathologie auf. Die betroffenen Gynäkologen wurden umgehend über die fehlerhaften Befunde informiert, jedoch konnten bislang keine negativen Auswirkungen auf die Patientinnen festgestellt werden. Dies zeigt, dass trotz der Aufregung um die verpassten Nachkontrollen, die Krebserkrankungen nicht übersehen wurden, nichtsdestotrotz bleibt der Fall in der Öffentlichkeit ein brisantes Thema. Die Innsbrucker Pathologie steht somit im Kreuzfeuer der Kritik, während sich die Tirol Kliniken gleichzeitig mit den finanziellen und strukturellen Herausforderungen auseinandersetzen müssen, die aus dem jahrelangen Streit mit der Medizinischen Universität resultierten. Die Situation erfordert dringende Maßnahmen zur Verbesserung der internen Abläufe und zur Sicherstellung der Qualität der pathologischen Diagnosen.
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