Im Kampf gegen sexualisierte Gewalt im Tiroler Nachtleben haben sich über 50 Betriebe der Gewaltschutzkampagne „Luisa ist hier“ angeschlossen. Das Codewort „Luisa“ dient als Signal für Personen, die Hilfe benötigen. Durch intensive Schulungen werden Gastronomiebetriebe geschult, um betroffenen Personen bei verschiedenen Formen von Gewalt im Nachtleben Unterstützung zu bieten. Seit 2019 wird die internationale Kampagne in ganz Tirol umgesetzt, basierend auf einem Konzept des Frauen-Notrufs-Münster.
Die Zusammenarbeit zwischen der Innsbrucker Club Commission, dem Frauenhaus Tirol, dem Verein Frauen gegen VerGEWALTigung und der Drogenarbeit Z6 trägt seit über zwei Jahren Früchte. Über Aufkleber und Hinweise in den Betrieben wird deutlich gemacht, dass sie Teil von „Luisa ist hier“ sind. Diese Initiative ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen sexuelle Belästigung und Gewalt, da immer noch eine hohe Anzahl von Frauen basierend auf aktuellen Zahlen in Österreich damit konfrontiert ist.
„Luisa“ steht als Symbol für Stärke und Kampfgeist, und die Mitarbeiter erhalten spezielle Schulungen, um in Notsituationen angemessen reagieren zu können. Die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Betroffenen stehen im Mittelpunkt, und sie werden in sichere Räumlichkeiten begleitet, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Das Projekt ermöglicht zudem eine anonyme Kontaktaufnahme über die Projektwebsite, um Erfahrungen zu teilen und das Projekt weiterzuentwickeln.
Die Schulungen für die teilnehmenden Betriebe finden jährlich im Herbst statt und bieten umfassende Informationen zu Substanzkonsum und Gewalt. Neben rechtlichen Grundlagen erhalten die Teilnehmer einen Handlungsleitfaden zur Bewältigung von akuten Krisensituationen in der Nachtgastronomie. Die Initiative richtet sich hauptsächlich an die Nachtgastronomie, aber auch andere Betriebe wie Après-Ski-Lokale, Cafés und Restaurants können teilnehmen.
Die Teilnahme an „Luisa ist hier“ ermöglicht eine sicherere Umgebung für alle Gäste und trägt dazu bei, das Bewusstsein für das wichtige Thema des Gewaltschutzes und der Prävention zu schärfen. Frauenlandesrätin Eva Pawlata betont die Dringlichkeit des Engagements und lädt weitere Betriebe ein, sich an dem Projekt zu beteiligen und die kostenlosen Schulungen zu nutzen. Je mehr Betriebe sich an der Initiative beteiligen, desto sicherer wird das gemeinsame Nachtleben in Tirol.
