Die Staatsanwaltschaft hat im Fall des sechsjährigen Leon aus Tirol Anklage gegen seinen deutschen Vater erhoben. Der Vater wird des Mordes und der Vortäuschung einer Straftat beschuldigt. Dieser soll einen Raub inszeniert haben, um die eigentliche Tat zu vertuschen. Florian A., der Vater, sitzt seit Februar 2023 in Untersuchungshaft und galt bereits damals als dringend tatverdächtig. Obwohl ein Antrag auf Enthaftung im März abgelehnt wurde, soll nun eine weitere Haftprüfung am 2. Mai stattfinden, begleitet von der Mordanklage.
Der Fall rund um den Tod von Leon im August 2022 hatte große öffentliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Zunächst wurde angenommen, dass ein Raubüberfall auf den Vater stattgefunden habe, bei dem Leon tödlich verunglückte. Später verdichteten sich die Beweise gegen den Vater, da sein Verhalten vor und nach der Tat als verdächtig eingestuft wurde. Unter anderem hatte er das Wort „Ohnmacht“ vor der Tat gegoogelt und sein Handynutzerdaten weisen darauf hin, dass er sein Smartphone entsorgt haben könnte.
Die Verteidigung des Beschuldigten sieht die Ermittlungen kritisch und bemängelt angebliche Pannen und Fehler seitens der Staatsanwaltschaft. Laut offiziellen Gutachten sei die Auswertung von Spuren mangelhaft und laienhaft gewesen. Der Verteidiger behauptet deshalb, dass der Tatverdacht gegen den Vater nicht mehr aufrecht erhalten werden könne. Das Verfahren wird weiter eskalieren, da nun gerichtlich über die Haft- und Mordanklage entschieden werden muss.