Gertrude Wechselberger wurde in der Steiermark geboren und zog später nach Tirol, wo sie viele Jahre lebte, heiratete und Kinder großzog. Nach 19 Jahren kehrte sie zurück in die Steiermark und erlitt dort im Jahr 2022 eine schwere Hirnblutung, die sie zu einem schweren Pflegefall machte.
Ihre Tochter Manuela holte sie daraufhin in ein Pflegeheim in Schwaz, wo sie täglich bei ihrer Mutter sein konnte. Manuela wurde jedoch überrascht, als das Land Tirol plötzlich keine Heimkosten mehr übernehmen wollte, da es keine Abkommen zwischen den Bundesländern mehr gab. Trotz einer zunächst anderen Zusage wurden 80 Prozent von Gertrudes Pension abgezogen, und es blieben 45.000 Euro an offenen Kosten übrig.
Die Landesvolksanwältin Doris Winkler-Hofer äußerte Empörung über die Situation und kritisierte die rechtliche Fragwürdigkeit der Entscheidung des Landes Tirol. Ein ähnlicher Fall in Niederösterreich führte zu einem höchstgerichtlichen Urteil, das eine Verknüpfung mit dem Hauptwohnsitz als verfassungswidrig erklärte.
Trotz des Urteils verlangte das Land Tirol weiterhin die Heimkosten von Manuela Wechselbergers Mutter, ohne humanitäre Rücksicht auf die finanzielle Belastung der Familie zu nehmen. Landesrätin Cornelia Hagele schwieg zu der Angelegenheit und gab keine Interviews. Die Liste Fritz brachte den Fall in den Landtag, um eine Klärung der rechtlichen Situation herbeizuführen.
Das Marienheim, in dem Gertrude Wechselberger untergebracht war, musste die ausstehenden Kosten eintreiben, was Heimleiter Andreas Mair bedauerte. Die Volksanwältin betonte, dass die Übernahme der Kosten das Sozialsystem Tirols nicht beeinträchtigen würde und dass eine humanitäre Lösung angebracht wäre.