Ein frecher Affe sorgte kürzlich am Bodensee für Aufsehen, als er aus seinem Gehege entwischte und eine kleine Reise unternahm. Der Ausreißer, der nun den Namen Luke Lakewalker trägt, verbrachte einige Zeit damit, die Gegend zu erkunden, bevor er schließlich gefasst wurde. Die Benennung des fünfjährigen Berberaffen erfolgte aufgrund seines kurzen Ausflugs an den See, wo er auf einer Rotbuche mit Blick auf das Wasser verweilte. Laut einer Sprecherin des Freigeheges, in dem Luke normalerweise lebt, hofft man, dass er seinen unerlaubten Urlaub am Bodensee genossen hat.
Luke, der sich durch geschicktes Klettern aus seinem Gehege hinausmanövrierte, hatte den Rekord gebrochen, da noch nie zuvor ein Berberaffe so weit entfernt vom Freigehege gesichtet wurde. Nachdem er eine Nacht auf freiem Fuß verbracht hatte, wurde er schließlich auf einem Apfelbaum in der Nähe eines Campingplatzes entdeckt und zurück zu seiner Familie gebracht. Einige Schwierigkeiten beim In-Gruppe-Wechsel könnten der Grund für Lukes unerwartete Abenteuerlust gewesen sein, da Berberaffen diesen Mechanismus nutzen, um Inzucht zu vermeiden.
Die graubraunen Berberaffen, die am Salemer Affenberg beheimatet sind, sind eine gefährdete Art und sind aufgrund von Habitatverlust und Wilderei stark bedroht. Weltweit gibt es schätzungsweise weniger als 8.000 Exemplare dieser Affenart. Das Salemer Affengehege bietet den Tieren ein Zuhause, das ihren natürlichen Lebensraum nachahmt, und den Besuchern die Möglichkeit, die Affen aus nächster Nähe zu beobachten.
Insgesamt betrachtet bleibt Luke Lakewalker trotz seines kurzen Ausflugs ein faszinierendes Beispiel für das Verhalten von Berberaffen und die Herausforderungen, denen diese bedrohte Art gegenübersteht. Sein kleines Abenteuer am Bodensee zeigt einmal mehr, wie wichtig der Schutz gefährdeter Tierarten und ihrer natürlichen Lebensräume ist.
Historische Parallelen
Es gibt einige interessante historische Parallelen zu den Ereignissen rund um Luke Lakewalker, dem ausgebüxten Affen am Bodensee. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich im Jahr 2018 im Berliner Zoo, als das Affenmädchen Frieda aus ihrem Gehege entkam und für einige Unruhe sorgte. Ähnlich wie bei Luke wurden auch hier Sicherheitsmaßnahmen verstärkt und die Affenpopulation genauer überwacht. Ein wichtiger Unterschied ist jedoch, dass Frieda innerhalb weniger Stunden wiedergefunden wurde, während Luke eine längere Auszeit genoss und einen Rekord für die weiteste Entfernung vom Gehege aufstellte.
Hintergrundinformationen
Der Salemer Affenberg, wo Luke Lakewalker zuhause ist, spielt eine wichtige Rolle im Artenschutz. Durch das Konzept des Affenfreigeheges wird versucht, den Tieren eine artgerechte Umgebung zu bieten und gleichzeitig das Bewusstsein der Besucher für den Schutz bedrohter Arten zu stärken. Die Berberaffen, die dort leben, sind aufgrund von Wilderei und Lebensraumzerstörung stark gefährdet. Der Park trägt somit dazu bei, die Population dieser Tiere zu erhalten und langfristig zu schützen. Besucher haben die Möglichkeit, die Affen aus nächster Nähe zu erleben und mehr über ihre Lebensweise und ihren Schutzbedarf zu erfahren.