Der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) hat eine außerordentliche Revision der Gemeinde Gries am Brenner gegen den positiven Trassenbescheid des Verkehrsministeriums als unzulässig zurückgewiesen.
Trassengenehmigung damit rechtskräftig
Die Anrainergemeinde Gries am Brenner, die sich bisher für eine Tunnellösung eingesetzt hat, hat in Bezug auf die dringend erneuerungsbedürftige Luegbrücke eine weitere juristische Niederlage erlitten. Die Trassengenehmigung ist somit materiell rechtskräftig und unanfechtbar, nachdem die Gemeinde mit einer Beschwerde beim Landesverwaltungsgericht abgewiesen wurde. Bürgermeister Karl Mühlsteiger ging daraufhin mit einer außerordentlichen Revision vor.
Der Autobahnbetreiber Asfinag, der den Neubau oder die Erneuerung der etwa 1,8 Kilometer langen Brücke vorantreibt, bezeichnete dies als „weiteren Meilenstein“. Die naturschutzrechtliche Genehmigung wird jedoch noch in weiteren Behördenverfahren diskutiert, während Einsprüche der Gemeinde anhängig sind.
Baubeginn für Frühjahr geplant
Die Asfinag hatte angekündigt, dass der Verkehr über die Brücke ab dem 1. Jänner 2025 in beide Fahrtrichtungen – mit Ausnahmen an starken Reisewochenenden – einspurig geführt wird. Der Baubeginn mit hoher Wahrscheinlichkeit im Frühjahr geschieht und das erste Brückentragwerk voraussichtlich Ende 2027 fertiggestellt wird. Erst dann stehen wieder durchgängig zwei Fahrspuren pro Richtung zur Verfügung. Die gesamte Brücke wird voraussichtlich im Jahr 2030 fertiggestellt sein, wofür insgesamt 300 Millionen Euro investiert werden sollen. Ein Testbetrieb wurde bereits Ende Juli durchgeführt, um eine zweispurige Verkehrsführung auf der Luegbrücke an starken Reisetagen während der langen Sanierungsphase zu prüfen.
Brücke aus den 1960er-Jahren
Die Luegbrücke, eine Brücke aus den 1960er-Jahren, ist ein kontroverses Thema, das aufgrund der allgemeinen Transitproblematik über den Brenner zusätzliche Brisanz erhält. Trotz des Wunsches nach einem Tunnel von Anrainergemeinden wie Gries am Brenner haben sich das Verkehrsministerium, Asfinag und das Land für den Neubau der Autobahnbrücke entschieden.