Am 24. September 2024 kam es im Bezirk Lienz in Österreich zu einem schweren Unfall während einer Wanderung. Eine 57-jährige Frau aus dem Landkreis Würzburg, die mit einem Arbeitskollegen die Berge nahe der Sajathütte erkunden wollte, geriet in eine kritische Situation und musste durch eine aufwändige Rettungsaktion geborgen werden.
Die Wanderung begann mit guter Stimmung und klarer Sicht, aber die Bedingungen änderten sich schnell. Auf einem Höhenweg, der zu der Hütte in 2600 Metern Höhe führt, wanderte die Frau hinter ihrem Kollege, der wesentlich fitter war. Dieser hielt stets Sichtkontakt zu ihr und als er um 17:30 Uhr die Hütte erreichte, sah er sie noch auf dem Weg. Doch als sie um 18:00 Uhr immer noch nicht angekommen war, wurde der Kollege unruhig und entschied sich, nach ihr zu suchen.
Einsatzkräfte und Rettungsaktion
Der Mann hörte schließlich ein Wimmern und Weinen von mehreren hundert Metern unterhalb des Weges, was ihn alarmierte. „Man kann schon von einer glücklichen Fügung sprechen, dass die Frau noch so auf sich aufmerksam machen konnte“, erklärte ein Polizeisprecher. Die Wanderin hatte schwerste Verletzungen erlitten und es hieß, dass es um ihr Leben ging.
Die Bedingungen hatten sich nach dem ersten Schneefall Mitte September verschlechtert. Die Frau trug Turnschuhe mit einer „guten Profilsohle“, die jedoch nicht für die Überquerung des glitschigen Altschnees geeignet waren. Als sie eine schneebedeckte Rinne überquerte, verlor sie den Halt und stürzte rund 300 Meter über steiles Terrain, bevor sie in flacherem Gelände zum Liegen kam.
Rettung in der Dunkelheit
Die Bergung wurde zu einem Großeinsatz: Über 30 Einsatzkräfte, darunter auch eine Suchhundestaffel, wurden zur Hilfe gerufen. Die Polizei setzte Drohnen ein, um den Unfallort auszuleuchten. Mit Nachtsichtbrillen ausgestattet, konnte ein Notarzthubschrauber in der Nähe landen, und die verletzte Frau wurde schließlich gegen 21:20 Uhr ins Krankenhaus Klagenfurt geflogen.
Die Alpinpolizei hob hervor, dass die Wanderin eigentlich angemessen gekleidet war für die Tour, jedoch nicht auf die speziellen Bedingungen des Altschnees vorbereitet war. Für derartige Wanderungen raten die Experten zu Grödeln, einer Art von „Schneeketten“ für die Schuhe. Diese erhöhen die Sicherheit und verhindern, dass Wanderer bei unberechenbaren Bedingungen das Gleichgewicht verlieren und stürzen.
Insgesamt stellt dieser Vorfall einen ernsten Warnruf für Wanderer dar, die sich in höhere Lagen begeben, insbesondere bei wechselhaften Wetterbedingungen. Die Sicherheitskräfte betonen immer wieder, wie wichtig die richtige Ausrüstung ist, um solche Unfälle zu vermeiden. Weitere Informationen zu dieser dramatischen Rettungsaktion sind auch in einem Bericht auf www.fr.de nachzulesen.