In einem aufschlussreichen Podcast-Gespräch untersucht der Geschlechterforschungsexperte Paul Scheibelhofer die Rollen von Männern in der modernen Gesellschaft. Scheibelhofer, Assistenz-Professor an der Universität Innsbruck, hat sich intensiv mit Themen wie toxischer Männlichkeit und dem Gender-Pay-Gap beschäftigt und gibt spannende Einblicke in die Herausforderungen, vor denen Männer stehen.
Ein zentraler Aspekt seines Vortrags, der im Rahmen der RMO-Kampagne #machkeinenunterschied im Campus Lienz stattfand, ist die Erkenntnis, dass auch Männer unter dem Einfluss patriarchalischer Strukturen leiden. „In Gesellschaften, in denen Männer dominieren, gibt es auch Männer, die nicht von diesem Status profitieren“, erklärt Scheibelhofer. Dieser Gedanke verdeutlicht, dass das patriarchale System nie allen Männern zugutekommt, sondern dass es immer Gruppen gibt, auf die herabgeschaut wird.
Die Auswirkungen patriarchaler Strukturen
In seiner Analyse weist Scheibelhofer darauf hin, dass Hierarchien in der Gesellschaft eine Notwendigkeit annehmen, um Stabilität zu gewährleisten. „Um diese Hierarchien zu festigen, braucht man eine untergeordnete Gruppe, die den Idealvorstellungen von Männlichkeit nicht entspricht“, erklärt er. Diese Dynamik führt oft zu einem Mitläufertum, wobei Männer, die nicht dem gängigen Rollenbild entsprechen, marginalisiert werden.
Ein weiterer interessanter Punkt, den Scheibelhofer anspricht, ist der Trend zurück hin zu traditionellen Familien- und Rollenbildern. Dies wirft die Frage auf, ob die Gesellschaft eine Rückkehr zu solchen Werten wünscht oder ob dieser Trend eine Reaktion auf die Herausforderungen der modernen Männlichkeit ist. Die Faszination für das Thema Männlichkeiten in all ihren Facetten zeigt, dass es viele Perspektiven gibt, die in der Diskussion berücksichtigt werden müssen.
Das Gespräch wurde, ganz im Sinne seines Themas, unterhaltsam und informativ gestaltet. Scheibelhofer regt die Zuhörer dazu an, kritisch über ihre eigenen Vorstellungen von Männlichkeit nachzudenken und ermutigt, neue Wege zu gehen. „Wir können probieren, einfach Mensch zu sein“, fasst er seine Kernbotschaft zusammen, und ermuntert damit zur Reflexion und zum Dialog.
Das gesamte Gespräch ist als Teil des Dolomitenstadt-Podcasts verfügbar, der ein breites Themenspektrum abdeckt und nicht nur regionale Themen beleuchtet. Hörer können auf eine Vielzahl von Diskussionen und Projekten zugreifen, die gesellschaftliche Herausforderungen ansprechen und Kultur sowie Alltagsleben in den Fokus rücken. Informationen über den Podcast sind auf Plattformen wie Spotify und Apple Podcasts zu finden.
Für mehr Details zu diesen Themen bietet die Dolomitenstadt-Website interessante Einblicke und weitere Artikel, die sich mit aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen befassen, laut Informationen von www.dolomitenstadt.at.