Lienz

Machlerei in Lienz: Kreativräume für Handwerk und Gemeinschaft

In Lienz erweckt ein kreatives Quartett die „Machlerei“ zum Leben – ein aufregendes Coworking-Projekt für Handwerk und Kunst, das im Oktober eröffnet wird!

In Lienz haben vier kreative Unternehmer eine inspirierende Initiative ins Leben gerufen, die unter dem Namen „Machlerei“ bekannt ist. Diese neue gemeinschaftliche Werkstatt wird in der Kärntnerstraße Platz für verschiedenste handwerkliche Aktivitäten und kreative Projekte bieten. Die offizielle Eröffnung ist für Oktober 2023 geplant. Kathrin Schulz, die bereits seit fünf Jahren ihre Töpferei „Bowl’s Kreativraum“ an diesem Standort betreibt, ist einer der Hauptakteure. „Coworking gehört in die Stadt, dahin, wo die Menschen sind“, erklärt sie voller Begeisterung.

Ein wesentlicher Teil des Projekts ist das Angebot an Nähkursen, das von der Modedesignerin und Einrichtungsstylistin, Briana Urbantschnig, bereitgestellt wird. Sie hat in diesem Jahr begonnen, Interessierten beizubringen, wie sie eine Nähmaschine bedienen können. „Das erste, was ich vermittle, ist das Näh-1×1“, sagt sie. Die Teilnehmer lernen so, Kleidungsstücke zu ändern und ihren eigenen Style zu verwirklichen. Urbantschnig beschreibt sich als „einfallsreiche Visionärin mit einem Herz für Handwerk“ und betont die Wichtigkeit von Upcycling. „Die Leute sind begeistert, ob jung oder alt“, fügt sie hinzu.

Den Werkstoff Holz erlebbar machen

Ein weiteres Highlight der Machlerei wird von Tischlermeister Lukas Federbusch angeboten. Er wird seine Werkbänke, Handwerkzeuge und Maschinen zur Verfügung stellen und einen Einstieg in die Holzverarbeitung offerieren. „So viele Menschen möchten gerne mit Holz arbeiten, aber oft fehlt der Platz oder das nötige Equipment“, sagt Federbusch. Durch das gemeinschaftliche Umfeld hat jeder die Möglichkeit, seine eigenen Ideen und Designs zu entwickeln, während er unter seiner Anleitung projekte realisieren kann. „Hier finden sowohl Ältere als auch Jugendliche einen Ort der Gemeinschaft, Ausgleich und Aktivitäten“, erklärt er.

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Kathrin Schulz legt großen Wert auf gemeinschaftliches Arbeiten. Ihre Töpferkurse, die sie für Kinder und Erwachsene anbietet, haben sich in Lienz bereits sehr gut etabliert. „In meinen Kursen können die Teilnehmer kreativ tätig werden und Rohlinge nach ihren Vorstellungen gestalten“, sagt Schulz. Für sie ist die Machlerei eine innovative Idee, die in Lienz einen städtischen Flair verbreitet. „Unser Motto lautet: Lieber gemeinsam statt einsam“, meint sie und freut sich auf die neue Kooperation.

Neue Wege für kreative Berufe

Ebenfalls Teil des Ensembles in der Machlerei ist Britta Murbacher, die kürzlich ihre Selbstständigkeit als Töpferin in der Gemeinschaftswerkstatt gestartet hat. Zuvor war sie viele Jahre lang als Ergotherapeutin im Bezirkskrankenhaus tätig. „Jetzt habe ich die Möglichkeit, meiner Leidenschaft für das Töpfern nachzugehen“, sagt Murbacher mit strahlenden Augen. Für sie als kreative Hüterin ist es mehr als nur ein Beruf – es ist eine Erfüllung. „Ich kann meine Erfahrungen und mein Wissen in einem neuen Rahmen weitergeben. Es fühlt sich an wie ein neuer Lebensabschnitt“, fügt sie hinzu.

Die Machlerei könnte für viele Menschen in Lienz und Umgebung eine wahre Fundgrube werden. Dieser kreative Raum wird nicht nur das Handwerk fördern, sondern auch neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit und des Lernens schaffen. Engagierte Unternehmer, die ihre Leidenschaften und Fertigkeiten miteinander engagieren, stehen im Mittelpunkt dieses Projekts zugeschnitten auf kreatives Schaffen. Von Upcycling über Holzverarbeitung bis hin zu Töpferkursen wird in der Machlerei für alle etwas geboten.

Ein kreatives Zuhause für alle

Die Machlerei bietet den Menschen in Lienz die Gelegenheit, ihre kreativen Talente zu entdecken und weiterzuentwickeln. Sie schafft Lösungen für die Herausforderungen, die viele bei der Verwirklichung ihrer handwerklichen Ideen haben, sei es der Mangel an Platz oder der Zugang zu den richtigen Werkzeugen. In einer Zeit, in der handwerkliche Fähigkeiten immer mehr in den Hintergrund geraten, komponieren diese Unternehmer eine harmonische Symphonie aus Tradition und Innovation. Lienz könnte bald zu einem Zentrum kreativer Bestrebungen werden, an dem Vorurteile gegen Handwerkskunst abgebaut werden und ein neuer Lebensstil wächst, in dem das Handwerk geschätzt wird.

Die Bedeutung von Kreativräumen für lokale Gemeinschaften

Kreativräume wie die Machlerei in Lienz spielen eine wichtige Rolle in der Stärkung lokaler Gemeinschaften. Solche Initiativen fördern den Austausch von Ideen und Fähigkeiten und bieten Raum für Kollaboration. Laut einer Studie des Bundesamts für Statistik in der Schweiz steigert das Angebot von Coworking- und Kreativräumen das Unternehmertum und die Innovationskraft in urbanen Gebieten. Zudem bieten sie eine Plattform für soziale Interaktionen, die insbesondere in kleineren Städten oft fehlen.

Der Austausch in kreativen Umgebungen fördert nicht nur die persönliche Entwicklung, sondern kann auch nachhaltige Geschäftsmodelle hervorbringen. In der aktuellen Krise, die durch die COVID-19-Pandemie entstanden ist, war die Nachfrage nach solchen Räumen besonders hoch, da viele Menschen die Isolation und den Mangel an sozialen Kontakten beklagten.

Ein Blick auf lokale Wirtschaftsindikatoren

Die Schaffung von Kreativräumen hat auch positive wirtschaftliche Auswirkungen auf die Region. Eine Erhebung des Statistik Austria zeigt, dass in der Region in den letzten Jahren der Umsatz im Handwerkssektor insgesamt um etwa 5% gestiegen ist. Coworking-Modelle tragen dazu bei, dass immer mehr Menschen in die Selbständigkeit gehen, was nicht nur die Umsatzstatistiken verbessert, sondern auch Arbeitsplätze schafft.

Hierbei spielt insbesondere das steigende Interesse an Upcycling- und DIY-Projekten eine zentrale Rolle. Immer mehr Menschen legen Wert auf Nachhaltigkeit und individuelle Gestaltung, was zahlreiche neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnet. Statistiken belegen, dass der Umsatz in den Bereichen Handwerk und Kunsthandwerk in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist.

Die Wirkung von Gemeinschaftsprojekten auf die soziale Mobilität

Gemeinschaftsprojekte wie die Machlerei fördern nicht nur die Kreativität, sondern auch die soziale Mobilität. Studien, wie die des Euricse, zeigen, dass kreative Räume dazu beitragen können, die soziale Kluft zu verringern. In Lienz bringt die Machlerei Menschen aus verschiedenen sozialen Schichten zusammen, was zu einer stärkeren sozialen Kohäsion führt.

Darüber hinaus bieten solche Unternehmungen nicht nur eine Plattform für kreative Ausdrucksformen, sondern auch die Möglichkeit, unternehmerische Fähigkeiten zu entwickeln. Gerade für junge Menschen können die Fähigkeiten, die in diesen Räumen erlernt werden, entscheidend für den beruflichen Werdegang sein.

Quelle/Referenz
kleinezeitung.at

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