Lienz ohne Weltcup: Segen oder Fluch für den Tourismus?
Lienz, Österreich - Am 27. März 2025 hat der Österreichische Skiverband (ÖSV) bekannt gegeben, dass in Lienz kein Weltcuprennen mehr stattfinden wird. Die Entscheidung folgt auf die Einstellung des Winterbetriebs durch die Eigentümer der Liftanlagen, den Tourismusverband Osttirol (TVBO) und die Stadt Lienz. Diese Entwicklung kam nach intensiven Diskussionen über die zukünftige Rolle des Events in der Region, die bereits während der Betriebszeiten des zweiten Skigebiets immer wieder aufgeflammt sind.
Der ÖSV ist nun auf der Suche nach einem neuen Partner für den Skizirkus. Ein letzter Versuch, den Hochstein für zwei geplante Weltcuprennen zu beschneien, wurde von der Lienzer Bürgermeisterin abgelehnt, was das endgültige Aus für die prestigeträchtigen Wettkämpfe in der Region bedeutet.
Pro und Contra des Weltcups
Die Meinungen über die Streichung des Weltcups sind stark geteilt. Befürworter argumentieren, dass die Veranstaltung einen erheblichen werblichen Wert für Lienz hat und die touristische Assoziation mit dem Wintersport fördert. Laut diesen Unterstützern könnte der Weltcup auch für eine Auslastung der lokalen Hotellerie während der Wettkämpfe sorgen.
Auf der anderen Seite gibt es gewichtige Gegenargumente. Kritiker der Veranstaltung weisen auf die hohen Kosten von 90.000 Euro für die Austragung hin und bemängeln den ungünstigen Zeitpunkt der Rennen Ende Dezember. Zu dieser Zeit sind die Skigebiete traditionell stark frequentiert, was bedeutet, dass sie für Normalbürger und Gäste blockiert sind. Auch die bereits bestehende Hotelauslastung in der Hochsaison wird von den Gegnern als Argument gegen die Austragung des Weltcups angeführt. Sie bezweifeln zudem den Werbewert der Rennen und heben hervor, dass die kostspielige Präparierung des Hochsteins für lediglich zwei Tage Wettkampf das Budget von Stadt und TVBO übermäßig belasten würde.
Die Folgen für Lienz
Die endgültige Entscheidung, keinen Weltcup mehr auszurichten, hat weitreichende Folgen für die Stadt Lienz und ihre Umgebung. Nach den geplanten Rennen hätte die Sperrung des Berges für Gäste und Einheimische zusätzliche Probleme verursacht. Diese Dynamiken sind nicht neu, jedoch wird die Streichung des Weltcups ein Umdenken in der touristischen Ausrichtung der Region erfordern.
Die Entwicklungen um den Weltcup in Lienz spiegeln ein größeres Problem wider, mit dem viele Wintersportorte konfrontiert sind: Wie können sie nachhaltigen Tourismus fördern und gleichzeitig Großveranstaltungen durchführen, die oft mit hohen Kosten und logistischen Herausforderungen verbunden sind? Die aktuellen Veränderungen könnten somit auch als Chance gewertet werden, neue Wege imTourismus zu gehen, die langfristig sowohl der Region als auch ihren Besuchern zugutekommen.
Für weitere Informationen zu diesem Thema bietet Dolomitenstadt umfassende Berichte, während Ostfalia tiefere Einblicke in die Dynamiken von Sportgroßveranstaltungen und Destinationsentwicklung liefert.
Details | |
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Vorfall | Regionales |
Ort | Lienz, Österreich |
Schaden in € | 90000 |
Quellen |