Die Mobilität in Tirol wird gegenwärtig von innovativen Projekten geprägt, die sowohl den Umweltaspekten Rechnung tragen als auch einen starken Fokus auf die Verbesserung des Alltags der Bürger legen. Der VCÖ-Mobilitätspreis hat kürzlich die herausragenden Initiativen gewürdigt, die neue Maßstäbe in der Verkehrswende setzen. Bei der Verleihung ragte vor allem das Projekt „Mit dem KlimaTicket über die Grenze“ von Kufstein:mobil hervor, das in Zusammenarbeit mit der Euregio Inntal realisiert wurde.
Dieses Siegerprojekt bringt erhebliche Vorteile für eine Vielzahl von Nutzern mit sich. Insbesondere Studierende, Pendler und Reisende, die regelmäßig die Grenze zu Deutschland überschreiten, profitieren von dieser Initiative. Die Einführung des KlimaTickets, welches seit Juli 2023 bis nach Oberaudorf und Kiefersfelden gilt, hat die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel erheblich gefördert. Laut Landesrat Zumtobel ist die Anzahl der Jahreskarteninhaber im Bezirk Kufstein um 16 Prozent gestiegen, und die Fahrgastzahlen nehmen ebenfalls zu: An Wochenenden zeigen die Statistiken einen Anstieg von 13 Prozent, während werktags sogar ein Plus von bis zu 20 Prozent verzeichnet wird.
Auszeichnungen für durchdachte Verkehrskonzepte
Die Stadt Lienz, die sich ebenfalls über eine Auszeichnung freuen darf, wurde für ihr zukunftsweisendes Konzept der „10-Minuten-Stadt“ prämiert. Dieses Modell hat das Ziel, verschiedene Stadtteile innerhalb von zehn Minuten zu Fuß erreichbar zu machen. Hierfür sind diverse Infrastrukturmaßnahmen vorgesehen, wie etwa breitere Gehsteige oder direktere Verbindungen zwischen zentralen Punkten. Zudem wird die Verbindung zwischen öffentlichem Verkehr und Fußwegen intensiviert, um die Attraktivität des Gehens zu steigern.
Ein weiteres positives Beispiel ist der Verkehrsverbund Tirol (VVT), der sich mit seiner Einführung der Radboxen eine Auszeichnung sichern konnte. Diese verschließbaren Boxen bieten Radfahrern an Bahnhöfen sichere und wettergeschützte Abstellmöglichkeiten. In Sölden und am Ötztal-Bahnhof sind bereits solche Radboxen installiert. Durch eine Zusammenarbeit mit der ÖBB-Infrastruktur sowie anderen Bundesländern wird die Verfügbarkeit dieser sinnvollen Einrichtung schrittweise ausgebaut, wobei moderne digitale Buchungssysteme den Nutzern eine einfache Reservierung und Bezahlung ermöglichen.
„Die mehrstöckigen Radboxen, die man sich wie Garagen im Miniaturformat vorstellen kann, sind eine platzsparende Möglichkeit, sein Fahrrad den ganzen Tag über sicher aufzubewahren“, erläutert Landesrat Zumtobel die Vorteile dieses Projektes.
Der VCÖ-Mobilitätspreis verdeutlicht die Priorität, die nachhaltige Mobilität in Tirol hat. Mit herausragenden Projekten wie diesen wird nicht nur die Lebensqualität verbessert, sondern es wird auch ein Schritt in Richtung einer verantwortungsvollen und umweltfreundlichen Verkehrsgestaltung gemacht.