Lienz

Internationale Arbeitskräfte im heimischen Tourismus: Chancen und Herausforderungen

In Österreich kämpfen Hotels mit akuten Personalmangel, während internationalisierte Mitarbeiter aus 30 verschiedenen Nationen die Branche revolutionieren – aber sind die Hoteliers bereit dafür?

In der heutigen Arbeitswelt ist Internationalität zu einem entscheidenden Faktor für den Erfolg many Unternehmen geworden. Dies trifft insbesondere auf den Tourismussektor in Österreich zu, der nicht nur von internationalen Gästen profitiert, sondern auch auf ein vielfältiges, internationales Arbeitsumfeld angewiesen ist. Maria Radinger, eine erfahrene Unternehmensberaterin und Trainerin, hebt die Notwendigkeit hervor, diese Vielfalt zu erkennen und besser zu nutzen. Tatsache ist, dass immer mehr Betriebe – insbesondere in der Hotellerie – den Wert internationaler Mitarbeitenden schätzen sollten.

Die Bedeutung internationaler Arbeitskräfte in der Hotellerie

Maria Radinger, die auf die Beratung von Vier- und Fünf-Sterne-Hotels in Österreich und Südtirol spezialisiert ist, macht klar, dass ohne internationale Arbeitskräfte viele Betriebe nicht überlebensfähig wären. Sie argumentiert, dass der Fachkräftemangel ein eklatantes Problem für die Branche darstellt. Viele Einheimische haben mittlerweile wenig Interesse daran, im Dienstleistungssektor zu arbeiten. Umso wichtiger ist es, die Qualitäten und Fähigkeiten internationeller Mitarbeiter zu fördern. Radinger führt an, dass diese oft technologisch versierter sind und bessere Sprachkenntnisse mitbringen, was ihnen dabei hilft, besser zu kommunizieren und sich schneller an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Ermutigende Maßnahmen wie Fahnenanstecker an Uniformen können dazu beitragen, die sprachlichen Fähigkeiten nach außen hin sichtbar zu machen.

Integration der internationalen Belegschaft

Um die Integration internationaler Mitarbeitender erfolgreich zu gestalten, ist die Entwicklung eines geeigneten Onboarding-Prozesses unerlässlich. Radinger betont, dass Sprache hierbei eine Schlüsselrolle spielt. In einem österreichischen Hotel sollte Deutsch die Unternehmenssprache sein, was für ausländische Mitarbeiter eine Herausforderung darstellen kann. Insbesondere für diejenigen, die neu in der Branche sind, sind grundlegende Abläufe oft unbekannt. Ein Beispiel: Das Prinzip hinter einer „Bitte nicht stören“-Karte könnte für Mitarbeitende aus anderen Ländern nicht sofort verständlich sein.

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Kulturelle Sensibilität ist entscheidend

Ebenfalls wichtig ist es, auf kulturelle Unterschiede und Bedürfnisse der Mitarbeitenden Rücksicht zu nehmen. Radinger weist darauf hin, dass Essensangebote wie Schweinefleisch für viele aus religiösen Gründen unzulässig sein können. Auch bei den Benefits sollten Hoteliers die verschiedenen Hintergründe ihrer Angestellten berücksichtigen, da nicht jeder die gleichen Interessen oder Vorlieben hat. So könnte eine Reinigungskraft aus Rumänien beispielsweise nicht dieselben Einrichtungen in einem Fünf-Sterne-Hotel aufsuchen, um sich wohlzufühlen wie ein Gast. Die Wahrnehmung von Mitarbeitern als essentielle Akteure im Betriebsalltag ist notwendig, um ein harmonisches Arbeitsumfeld zu schaffen.

Der Wert von Kommunikation und Weiterbildung

Durch die regelmäßige Schulung und Weiterbildung der Mitarbeitenden im Bereich der Kommunikation wird nicht nur das Missverständnis verringert, sondern auch das Gefühl von Wertschätzung gefördert. Weiterbildung kann auch helfen, Sprachbarrieren abzubauen und die Zusammenarbeit im Team zu stärken. Radinger hebt hervor, wie wichtig es ist, dass Hoteliers ihren internationalen Mitarbeitern die Möglichkeit bieten, in einem unterstützenden Umfeld zu lernen und zu wachsen.

Ein Aufruf zur Veränderung in der Branche

In Anbetracht dieser Herausforderungen ruft Radinger die Hoteliers dazu auf, ein stärkeres Bewusstsein für diese internationale Vielfalt zu entwickeln. Die Unterbringung und Integration internationaler Mitarbeiter sollten als Chance und nicht als Belastung wahrgenommen werden. Migration und Integration sind zentrale Themen der heutigen Gesellschaft und deren Berücksichtigung im Arbeitsumfeld könnte der Branche nicht nur helfen, den aktuellen Mitarbeitermangel zu überwinden, sondern auch zu einer innovativeren und anpassungsfähigeren Kultur in der Hotellerie beizutragen.

Quelle/Referenz
kleinezeitung.at

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