In einer Pressekonferenz der Tiroler Grünen am 20. September, die von Klubobmann Gebi Mair geleitet wurde, kam es zu lebhaften Diskussionen über aktuelle politische Themen. Mair, ein erfahrener Politiker, der sowohl in der ehemaligen Landesregierung als auch in der Opposition aktiv war, äußerte seinen Unmut über den Umgang der ÖVP mit landwirtschaftlichen Freihalteflächen. Diese Flächen sind entscheidend für die Erhaltung von Freiraum und spielen eine wesentliche Rolle beim Schutz von Böden und in der Bekämpfung von Naturkatastrophen, wie Hochwasser.
Mair kritisierte die Ablehnung eines Antrags seiner Partei durch die schwarz-rote Regierung im Landtagsausschuss, die einen Ersatz für diese wichtigen Flächen forderte. „Ich habe gedacht, ich höre nicht richtig. Die ÖVP verrät ihre eigenen Leute!“, erklärte er. Er forderte, dass beim Versiegeln dieser Flächen stets eine gleich große Fläche in den Schutz aufgenommen werden sollte, um die Lebensmittelversorgung und die ökologischen Funktionen zu gewährleisten.
Kritik an der Schwarz-Roten Regierung
Die Opposition im Tiroler Landtag, vertreten durch die Grünen, unterstützt den Antrag, doch die Regierungsparteien stimmten dagegen. Mairs Dringlichkeit wird durch eine Einschätzung von Bernhard Pichler von der Österreichischen Hagelversicherung unterstrichen, die eine Erweiterung des Schutzes für landwirtschaftliche Flächen fordert. Er ging so weit zu sagen: „Aber in der ÖVP sind einige Bauernverräter unterwegs. Und Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig steht an der Spitze.“ Diese Aussage spiegelte die Frustration über die aktuelle politische Situation wider.
Die Grünen fordern ein Umdenken in der Bevölkerung, besonders nach den jüngsten Hochwasserkatastrophen. Mair betonte, dass Hochwasser jederzeit und überall auftreten könne und dass die Politik hier im Vorfeld aktiv sein müsse. Die notwendige Prävention, wie die Stabilisierung von Wildbächen, sei von entscheidender Bedeutung.
Nachhaltige Waldwirtschaft als Schlüssel
Cordula Ettmayer-Kreiner, die Spitzenkandidatin für Osttirol, teilte Mairs Ansichten und brachte das Thema nachhaltige Waldwirtschaft ins Spiel. Sie wies darauf hin, dass seit 30 Jahren viel versäumt wurde und dass gesunde Wälder entscheidend für die Rückhaltung von Regenwasser seien. In Osttirol gibt es 5000 Hektar Kahlflächen, die bei Starkregen bis zu 250.000 Kubikmeter Wasser abfangen könnten. Deshalb ist es notwendig, die Wälder durch eine diversifizierte Aufforstung wieder widerstandsfähiger zu machen.
Gemeinderätin Gerlinde Kieberl unterstrich den Erfolg grüner Konzepte in urbanen Gebieten. Sie verwies auf die Implementierung diffusionsoffener Oberflächen in der Lienzer Altstadt im Jahr 2010, die die Abflussqualität des Wassers verbessert haben – ein wichtiger Schritt in Hinblick auf die städtische Wasserbewirtschaftung.
Abschließend betonte Matthias Schroll, Bezirkssprecher für Kitzbühel, die zentrale Rolle des Klimaschutzes für das Wohl der Menschen. Die Grünen streben nach der Wahl eine Rückkehr in die Regierung an. Mair stellte klar: „Wir können nicht zuschauen, wie die anderen nichts machen“ und hob hervor, dass die Grünen in den vergangenen fünf Jahren bewiesen hätten, dass sie in der Lage sind, Ergebnisse zu liefern, trotz der politischen Turbulenzen. Einziges Ziel bleibt, Einfluss auf die Zukunft Tirols zu nehmen, insbesondere wenn man politische Entwicklungen in anderen Bundesländern beobachtet und die Möglichkeit einer schwarz-blauen Mehrheit im Landtag in Betracht zieht. Mehr Details zu diesem Thema sind bei www.dolomitenstadt.at nachzulesen.