Der älteste Bildstock Tirols, der 1390 erstmals urkundlich erwähnt wurde, steht in Lienz und befindet sich in einem bedauernswerten Zustand. Der Bildstock, der im Garten des ehemaligen Siechenhauses platziert ist, hat im Laufe der Jahre mehrfach den Besitzer gewechselt. Sowohl das Siechenhaus als auch der Bildstock sind unter Denkmalschutz, doch das historische Gebäude zeigt signifikante Anzeichen des Verfalls. Insbesondere die östliche Wand wird nicht ausreichend vor den Witterungseinflüssen geschützt, während der nördliche Balkon sich in einem gefährlichen Zustand befindet.
Am kommenden Tag des Denkmals, dem 29. September, ruft Hansjörg Temmel die Bürger auf, den Bildstock selbst zu besuchen. „Es ist traurig zu sehen, wie man in Lienz mit diesen historischen Artefakten umgeht“, äußert Temmel seine Besorgnis. Vor zehn Jahren wurde ihm von einem früheren Eigentümer versichert, dass eine Restaurierung bevorstehe, doch bislang ist nichts geschehen. Er hat Kontakt zum Denkmalamt aufgenommen, um die Situation zu klären. Aktuell gehört das Grundstück einem italienischen Staatsbürger.
Baustelle und Auflagen für den neuen Besitzer
Elisabeth Blanik, die Bürgermeisterin von Lienz, weist darauf hin, dass das Anwesen aktuell als Baustelle gilt. Der neue Eigentümer muss strenge Auflagen erfüllen, bevor möglich ist, das Gebäude in Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt zu sanieren. Dazu gehören unter anderem archäologische Grabungen und eine Untersuchung des Holzes. Obwohl der Garten, in dem der Bildstock steht, seit vielen Jahren verwildert und erst kürzlich von hohem Gestrüpp befreit wurde, gilt dies in einem Baustellenkontext als normal. Der Eigentümer hat außerdem provisorische Holzplanken angebracht, um den Bildstock zu schützen.
Die letzten archäologischen Grabungen fanden 2022 und 2023 statt. Diese Informationen stammen von Harald Stadler, dem Leiter des Instituts für Archäologie in Innsbruck. Die Grabungen an der Nordseite des Siechenhauses stehen noch aus, was die Bemühungen um den Schutz und die Restaurierung des Denkmal zurücktreibt.
Der Zustand des ältesten Bildstocks Tirols ist eine ständige Quelle der Besorgnis, die sowohl historisch als auch kulturell von Bedeutung ist. Das Schicksal des Denkmals bleibt ungewiss, während sich die Beteiligten bemühen, seine Geschichte und Integrität zu bewahren. Für das detaillierte Hintergrundwissen und aktuelle Entwicklungen zur Erhaltung solcher geschichtsträchtigen Stätten verweisen wir auf die weiteren Informationen, die hier zu finden sind.