In einer kürzlich geführten Diskussion sprach sich die Chefin der Pädagogischen Hochschule Tirol (PH Tirol), Regine Mathies, dafür aus, die gesamte Lehrerausbildung ausschließlich an Pädagogischen Hochschulen durchzuführen. Dies schließt die Ausbildung für angehende AHS- und Mittelschullehrer ein und würde bedeuten, dass Lehrerinnen und Lehrer nur noch an PHs ausgebildet werden sollen.
Mathies betonte die Effizienzsteigerung, die eine zentralisierte Ausbildung an PHs mit sich bringen würde, da diese Institutionen als Experten in der Lehramtsausbildung gelten. Ihrer Meinung nach gehört die Ausbildung an Universitäten eher zu den Nebenaspekten, während an den PHs der Fokus klar auf der Lehrerausbildung liegt.
Die Rektorin reagierte auch auf Vorschläge der Universitätenkonferenz (uniko), die eine Zusammenführung der Lehrerausbildung anstrebte. Mathies betrachtete ihren Vorstoß als Gegenvorschlag und wies darauf hin, dass die PHs mehr Mitsprache und Anerkennung in bildungspolitischen Entscheidungen verdienen.
Ein weiterer Schwerpunkt der Diskussion war die kürzlich beschlossene Reform der Lehrerausbildung, die Mathies und ihr Vizerektor für Studium und Lehre, Gregor Örley, begrüßten. Diese Reform wird ab 2025/26 für Volksschullehrer ein dreijähriges Bachelor- und ein zweijähriges Masterstudium sowie für Lehrer höherer Schulen dieselbe Ausbildungsdauer ab 2026/27 vorsehen.
Trotz des allgemeinen Lehrermangels sieht die PH Tirol keinen dramatischen Mangel in Tirol, was darauf zurückzuführen ist, dass Lehrstellen gut besetzt werden können. Mathies und Örley äußerten jedoch Bedenken hinsichtlich zu vieler Teilzeitstellen bei Lehrkräften, da dies die Schulentwicklung negativ beeinflussen könnte.
Um den Beruf des Lehrers attraktiver zu gestalten, wurde ein Modell für den Quereinstieg ins Auge gefasst und die Rolle des Unterstützungspersonals in Schulen betont. Mathies hob hervor, dass die öffentliche Debatte über die Bedeutung der Pädagoginnenbildung nicht ausreichend sei und mahnte zur Sicherung von Junglehrern durch politische Maßnahmen.
Die Diskussion schloss mit dem Fokus auf den Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) an der PH Tirol. Mathies forderte mehr finanzielle Mittel für den Bereich KI und betonte die Chance, die KI bietet, wenn sie kritisch und reflektiert eingesetzt wird. Insgesamt wurde angestrebt, die Lehre und das Verständnis von KI an der PH Tirol zu stärken und eine Abkehr von traditionellen Bewertungsmethoden zu fördern.