Nach den jüngsten Schneefällen in weiten Teilen von Tirol ist die Lawinengefahr in mittleren und höheren Lagen gestiegen. Dies mag im Spätsommer ungewöhnlich erscheinen, aber die unerwarteten Neuschneemengen haben die Gefahr von Lawinen erheblich erhöht. Besonders in den höheren Regionen besteht aufgrund von frischem Triebschnee und instabilen Schneepaketen besondere Vorsicht.
Die Wetterbedingungen in Tirol beruhigen sich langsam wieder, und es wird erwartet, dass der Schnee sich verfestigt. Dies kann jedoch zu einer erhöhten Gleitschneeaktivität auf steilen Grashängen führen. Die Experten des Lawinenwarndienstes des Landes warnen vor kleinen bis mittelgroßen Gleitschneelawinen, die in den nächsten Tagen vermehrt auftreten können. Es wird dringend empfohlen, Bereiche unter steilen Hängen zu meiden, da sich dort Gleitschneerisse bilden könnten.
Gefahr an steilen und schattigen Hängen
Der Lawinenwarndienst warnt insbesondere vor Lawinengefahr an sehr steilen und schattigen Hängen, wo der Wind den Schnee stark verfrachtet hat. Obwohl sich der Schnee langsam festigt, bleibt das Risiko insbesondere hinter Geländekanten, in Rinnen und Mulden hoch. Das Gefahrenpotenzial steigt mit der Höhe, und es wird dringend geraten, solche Gebiete zu meiden.
Mit der Einwirkung der Sonne und leicht steigenden Temperaturen könnte es zu spontanen Lockerschneelawinen kommen, vor allem in extrem steilem Gelände. Am Samstag wurde bei einem Lawinenabgang ein Wanderer mitgerissen, der vorerst vermisst wird.
Bis zu einem Meter Neuschnee
Die Schneefälle der letzten Tage haben vor allem oberhalb von 1.200 bis 1.500 Metern beträchtliche Mengen Neuschnee gebracht. In einigen Gebieten fiel bis zu ein Meter Schnee, vor allem im östlichen Teil von Nordtirol und entlang der Hohen Tauern. Der starke Wind verstärkte die Schneefälle zusätzlich und trug zur angespannten Lawinensituation bei.
Die Bewohner und Besucher von Tirol werden dringend aufgefordert, die Warnungen des Lawinenwarndienstes zu beachten und Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um die Gefahr von Lawinen zu minimieren. Obwohl ungewöhnlich, ist die erhöhte Lawinengefahr nach den spätsommerlichen Schneefällen in Tirol eine ernste Bedrohung, die nicht unterschätzt werden sollte.