In Zams, einem kleinen Ort in Tirol, wurde ein besonders einfühlsamer Ort der Trauer für Eltern geschaffen, die ihre neugeborenen Kinder verloren haben. Diese sogenannten Sternenkinder, die entweder noch während der Geburt oder kurz danach verstorben sind, haben in der Gemeinschaft einen sehr symbolischen Platz gefunden. Diese Initiative, die hilft, den Eltern Raum für ihren Kummer zu geben, wurde vor vielen Jahren durch das Krankenhaus in Zams ins Leben gerufen.
Bei der Gestaltung des neuen Sternenkindergrabes, das durch die Entwürfe von Pfarrer Herbert Traxl ins Leben gerufen wurde, spielte die Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und dem Krankenhaus eine entscheidende Rolle. Schwester Barbara Flad, die als Hausoberin im Krankenhaus tätig ist, betont: „Es war uns und den Ärzten im Krankenhaus ein besonderes Anliegen, den Eltern in dieser schweren Zeit beizustehen und ihnen einen Ort der Trauer zu bieten.“ Dies unterstreicht die Fürsorge, die der Gemeinde und dem Krankenhaus für betroffene Eltern am Herzen liegt.
Ein Ort der Gemeinsamkeit
Das neu errichtete Grab ist zentral auf dem Friedhof platziert, sodass es leicht zugänglich ist und den Eltern eine ständige Erinnerung an ihre verstorbenen Kinder bietet. Die kreative gestalterische Idee wurde durch Symbole geprägt, die den Übergang und das Gefühl des Verlustes verkörpern. Die Sonne, die halben Sterne und das Glas, das einen Teil des Grabes bildet, schaffen eine Atmosphäre der Hoffnung und des Erinnerns.
Besonders bewegend ist die Abbildung einer Person, die die Sehnsucht der Eltern nach ihren zu früh verstorbenen Kindern symbolisiert. An einer Seite des Grabes ist ein berührender Text aus dem Kinderbuch „Flieg kleiner Schmetterling“ von Petra Hildebrand angebracht. Pfarrer Traxl erklärte hierzu: „Obwohl ich katholischer Priester und Christ bin, habe ich mit Absicht auf die Abbildung eines Kreuzes verzichtet. Dieser Ort soll Zuflucht für trauernde Eltern sein, egal welchem Glauben sie angehören.“ Hierbei wird deutlich, wie wichtig Inklusion und das respektvolle Miteinander aller Glaubensrichtungen sind.
Würdigung der Unterstützung
Bürgermeister Benedikt Lentsch äußerte sich lobend über die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten und die Bedeutung des Projekts für die Gemeinde. „Es ist ein würdevoller Ort für die Trauer in einer sehr schweren Zeit entstanden und ich kann allen, die mitgeholfen haben, nur dafür danken,“ sagte er. Die gestalterische Umsetzung und die emotionale Resonanz, die dieser Ort hervorrufen soll, sind der Gemeinschaft von großer Bedeutung.
Die Kosten für die Grabstätte beliefen sich auf rund 15.000 Euro, wobei mehrere Handwerker freiwillig und kostenlos an diesem Projekt mitgearbeitet haben. Dies zeigt, wie stark die Gemeinschaft zusammensteht, um betroffenen Familien in ihrer Trauer zur Seite zu stehen.
Die Schaffung des Sternenkindergrabes ist nicht nur ein Akt der Mitmenschlichkeit, sondern auch ein wichtiges Zeichen dafür, dass Verlust und Trauer in der Gesellschaft ihren Platz haben. Sie ermöglicht den Eltern, ihren Schmerz öffentlich zu zeigen und gleichzeitig einen Ort der Erinnerung und Reflexion zu finden. Die Handlung der Gemeinde und des Krankenhauses in Zams bietet Trost und Unterstützung für Familien in einer ihrer dunkelsten Stunden.