Im Gewerbegebiet Starkenbach in Schönwies plant das Unternehmen EWP Recycling Pfand Österreich die Errichtung einer Zähl- und Sortieranlage für Einwegpfandgebinde. Diese Anlage soll ab 2025 Aluminiumdosen und Plastikflaschen erhalten, die im Rahmen des Einwegpfands zurückgegeben werden. Während die Geschäftsführung von EWP betont, dass der Standort gut gewählt ist und der Verkehr in einem akzeptablen Rahmen bleibt, sehen Anwohner und die politische Opposition die geplante Anlage kritisch und befürchten Umweltbelastungen.
Widersprüchliche Perspektiven
Die Verantwortlichen des Unternehmens, Monika Fiala und Simon Parth, äußern sich überrascht über den starken Widerstand gegen das Projekt. Sie argumentieren, dass das Gewerbegebiet ohnehin für eine hohe Verkehrsbelastung ausgelegt sei und die neue Anlage zusätzlich circa 15 Arbeitsplätze schaffen würde. In den umliegenden Gebieten wie Vorchdorf und Dobl existieren bereits ähnliche Zählzentren, die erfolgreich in Betrieb sind, was EWP als Beispiel für die Machbarkeit anführt.
Kritik von Anrainern und der politischen Opposition
Auf der anderen Seite äußert sich Markus Sint, Klubobmann der Liste Fritz, besorgt über die zusätzlichen LKW-Fahrten, die mit der Anlage einhergehen würden. Er fordert einen alternativen Standort, der besser an das Bahnsystem angeschlossen ist. Sint betont, dass die Belastung durch Lärm und Verkehr für die Anwohner inakzeptabel sei. Das Beispiel seiner Argumentation ist die annähernd erwartete Anzahl von zehn bis 15 LKW-Fahrten täglich.
Die Struktur des Gewerbegebiets und Umweltbelastung
Das Gewerbegebiet in Schönwies hat insgesamt Platz für rund 150 Arbeitsplätze, von denen bisher erst ein Drittel belegt ist. Das Unternehmen EWP plant, die Verkehrsbelastung sowie die Umweltauswirkungen der Anlage genau zu überlegen. Fiala und Parth versichern, dass aufgrund der Art der vorgereinigten Gebinde keine überdurchschnittlichen Geruchsbelastungen zu erwarten sind. Außerdem wird die Zähl- und Sortieranlage in einer geschlossenen Halle betrieben, wodurch Lärm deutlich reduziert werden soll.
Transparenz und Dialog mit der Bevölkerung
Trotz des Widerstandes beabsichtigt EWP, transparente Informationen über das Projekt bereitzustellen. Das Verfahren zur Genehmigung wurde vorerst ausgesetzt, um weitere Unterlagen nachzureichen und die Bedenken der Anwohner ernst zu nehmen. Es wird angenommen, dass im Oktober eine Entscheidung über den Standort getroffen wird.
Impulse für die lokale Wirtschaft
Die Argumente für die neue Zähl- und Sortieranlage umfassen die Schaffung von Arbeitsplätzen sowie die Möglichkeit, den Recyclingprozess für Einwegpfandgebinde zu optimieren. Dieses Vorhaben könnte langfristig nicht nur wirtschaftliche Vorteile für die Region bringen, sondern auch einen positiven Beitrag zur Umwelt leisten, indem recycelte Materialien wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden. Der Erfolg der bestehenden Zählzentren in anderen Bundesländern könnte als Modell dienen und zeigen, dass ein solches Projekt auch in Schönwies funktionieren kann.
Forschungsbedarf und lokale Bedenken
Obwohl EWP Recycling Pfand Österreich zuversichtlich ist, dass das Projekt in Schönwies realisiert werden kann, bleibt die Frage, ob die bereits vorhandenen Bedenken der Anwohner in die Planung einfließen werden. Eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Unternehmen, der Politik und der Bevölkerung könnte möglicherweise dazu beitragen, einen akzeptablen Kompromiss zu finden, der den Bedürfnissen aller Beteiligten gerecht wird.