In Tirol wird großes Augenmerk auf den sparsamen Umgang mit Wasser gelegt. Der Wettbewerb zur Auszeichnung innovativer Projekte, die zur Wassereinsparung beitragen oder das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit Trinkwasser fördern, hat sieben Einreichungen hervorgebracht, die in diesem Jahr rivalisieren. Diese Initiative ist Teil eines größeren Ansatzes zur Klärung der Herausforderungen durch den Klimawandel und zur Förderung nachhaltiger Praktiken, die alle zehn Mitgliedsländer der ARGE ALP umfassen.
Nachhaltige Wasserprojekte in Tirol
Unter den eingereichten Projekten wurden drei vielversprechende Lösungen ausgewählt. Diese Initiativen stehen exemplarisch für die Bemühungen, Ressourcen effizient zu nutzen und die Bevölkerung auf die Dringlichkeit des Themas Wasserversorgung aufmerksam zu machen. Die Tiroler Projekte, die ins Finale der internationalen Jury einziehen, sind die Beregnungsanlage in Prutz, das Trinkwasserkraftwerk in Axams und eine informative Ausstellung in Landeck.
Die Beregnungsanlage in Prutz
Die geplante Beregnungsanlage in Prutz ist besonders bemerkenswert, da sie einen umfassenden Ansatz zur Unterstützung der Landwirtschaft in einer Region verfolgt, die von geringen Niederschlägen betroffen ist. Diese Anlage soll eine Fläche von etwa 107 Hektar, entsprechend der Größe von 150 Fußballfeldern, bewässern. Die Wassergenossenschaft Prutz hat sich mit der Klimawandel-Anpassungsmodellregion (KLAR!) Kaunergrat und der Klima- und Energiemodellregion (KEM) Landeck zusammengetan, um ein Projekt zu entwickeln, das sich an den klimatischen Bedingungen orientiert. Ein Highlight der Beregnungsanlage ist ihre Energieeffizienz; sie benötigt keinen Strom, da sie auf dem Prinzip der Schwerkraft basiert, und wird gleichzeitig in der Lage sein, fast 200 Haushalte mit Ökostrom zu versorgen.
Trinkwasserkraftwerk in Axams: Wasser als Energiequelle
Das Trinkwasserkraftwerk in Axams ist ein weiteres Beispiel für innovative Lösungen im Bereich Wasserbewirtschaftung. Dieses Projekt nutzt das Potenzial von Höhenunterschieden: Mehr als 90 Prozent des Tiroler Trinkwassers stammt aus Quellen, deren Wasser perspektivisch auch zur Stromproduktion verwendet werden kann. Dank einer Leitungserneuerung und der Errichtung eines Kleinkraftwerks wird die Gemeinde Axams nicht nur mit Trinkwasser versorgt, sondern generiert auch erneuerbare Energie. Die Quelle wird dabei aus über 20 anderen Quellen gespeist. Der Baubeginn liegt bereits hinter uns, und die Fertigstellung wird im Sommer 2024 erwartet.
Einblicke in den Wasserweg: Ausstellung in Landeck
In Landeck wird parallel zu den technischen Projekten eine Ausstellung organisiert, die den Weg des Wassers auf spannende Weise illustriert. Die geplante Ausstellung erzählt die Reise des Wassers vom Gletschergipfel der Parseierspitze hinunter ins Flussbett des Inns. Diese informative Initiative zielt darauf ab, das Bewusstsein für den Wasserkreislauf zu fördern und die lokale Bevölkerung für die Wichtigkeit des Klima- und Umweltschutzes zu sensibilisieren. Durch die Auseinandersetzung mit diesen Themen auf lokaler Ebene werden die Menschen ermutigt, aktiv zu handeln und Verantwortung für die Ressource Wasser zu übernehmen.
Vorfreude auf die internationale Juryentscheidung
Die Entscheidung über die internationalen Siegerprojekte wird im Oktober getroffen, gefolgt von einer feierlichen Preisverleihung am 25. Oktober 2024. Diese wird im Rahmen der Regierungschefkonferenz der ARGE ALP im Tessin stattfinden. Die Verleihung der Preise in Höhe von insgesamt 12.000 Euro unterstreicht die bedeutende Rolle solcher Projekte zur Förderung nachhaltiger Wassernutzung in der Region und darüber hinaus.
Einrüstung für nachhaltige Praktiken
Diese Initiativen in Tirol verdeutlichen den proaktiven Ansatz der Region, mit den Herausforderungen des Klimawandels umzugehen. Sie zeigen auf, wie durch innovative Technologien und bewusste Projekte sowohl die Wasserressourcen geschont als auch neue Wege der Energiegewinnung erschlossen werden können. Die Kombination aus technischer Lösung, gemeinschaftlichem Engagement und öffentlicher Bildung ist entscheidend, um eine nachhaltige Zukunft zu sichern.