Im Sommer 2024 stellte die Tiroler Bergrettung einen neuen Einsatzrekord auf. In den Monaten Juni bis August waren die Retterinnen und Retter insgesamt 1.392 Mal im Einsatz, was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg von etwa neun Prozent bedeutet, als 1.279 Einsätze verzeichnet wurden. Diese bemerkenswerte Zahl unterstreicht die gewachsene Aktivität in den Bergen und die damit verbundenen Herausforderungen für die ehrenamtlichen Helfer.
Die häufigsten Einsätze betrafen Wanderunfälle, die mit 44 Prozent die größte Kategorie ausmachten. An zweiter Stelle stehen Unfälle mit Mountainbikes, die 16 Prozent der Einsätze ausmachten. Ekkehard Wimmer, der Landesleiter, fasste die Situation zusammen: „Wir haben in diesem Sommer alles erlebt, vom normalen Bergunfall bis hin zu Einsätzen, die aufgrund mangelnder Vorbereitung, Überschätzung oder auch schlechter Ausrüstung verursacht wurden.“ Solche Vorfälle sind ernster Natur und erfordern eine schnelle und effektive Reaktion der Bergrettungsteams.
Herausforderungen und intensive Einsatztage
Besonders herausfordernd war der Juli mit 514 Einsätzen und der August mit 602 Einsätzen. An manchen Tagen mussten die Ortsstellen der Bergrettung sogar bis zu fünf Einsätze abarbeiten. Dies stellte eine enorme Belastung für die ehrenamtlichen Bergretter dar, die oft unter widrigen Bedingungen arbeiten müssen. Es ist bemerkenswert, wie viel Engagement und Ausdauer die Teilnehmer aufbringen, um Menschen in Not zu helfen.
Im Gegensatz dazu war der Juni wetterbedingt relativ ruhig. Dieser ruhige Monat bot jedoch nur eine kurze Atempause, da die Einsätze im Juli und August sowohl in ihrer Anzahl als auch in ihrer Komplexität erheblich zunahmen. Besonders in den heißen Sommermonaten waren zahlreiche Alpinisten und Wanderer in den Bergen unterwegs, was das Risiko für Unfälle deutlich erhöhte.
Gerade in den kommenden Herbstmonaten wird wichtige Vorsicht geboten sein. Mit den kürzer werdenden Tagen und den kalten Nächten müssen Wanderer zunehmend auf die Wetterbedingungen achten. In höheren Lagen und besonders auf der Nordseite könnte es bald bereits zu den ersten Schneefällen kommen, die die Geländeverhältnisse erheblich beeinflussen können. Laut Akademieleiter Christian Eder sei es empfehlenswert, stets mit einer Stirnlampe und einem Erste-Hilfe-Paket ausgestattet zu sein. Das rechtzeitige Beginnen von Touren wird ebenfalls als essenziell eingeschätzt.
Die Signale sind klar: Sicherheit in den Bergen kommt nicht von ungefähr. Die Tiroler Bergrettung rät eindringlich dazu, gut vorbereitet zu sein, um die Notwendigkeit von Einsätzen zu minimieren. Auch wenn es unvorhergesehene Ereignisse geben kann, tragen die richtigen Vorbereitungen erheblich dazu bei, das Risiko für Unfälle zu verringern.