In der Tiroler Gemeinde St. Anton am Arlberg hat ein schwerer Unwettereinbruch am Freitag für erhebliche Schäden gesorgt. Insbesondere eine große Mure, die am Jungbrunntobel den Hang hinabgestürzt ist, hat mehrere Bäche über die Ufer treten lassen. Die daraus resultierenden Überschwemmungen und Verklausungen führten dazu, dass Wasser in Kellerräume von Anwohnern eindrang und einige Straßen überflutet wurden.
Der Verlauf der Ereignisse
Das Unwetter schlug mit voller Gewalt zu, als die Mure abging und die Wassermassen in den Fluss Rossana entwichen, was dramatische Szenen zur Folge hatte. Videoaufnahmen zeigen, wie mindestens drei Autos in die reißenden Fluten gerieten, glücklicherweise ohne Insassen. Laut Aussagen von Bürgermeister Mall wurden keine Verletzten gemeldet, was die situation etwas erleichtert.
Betroffene Infrastruktur
Die Arlberg-Bundesstraße (B 197) ist vorerst aufgrund von Erdrutschen und weiteren Schäden gesperrt. Auch der Arlbergtunnel, der sich in Sanierungsarbeiten befindet, ist unpassierbar, was die Verkehrsanbindung nach Vorarlberg erheblich beeinträchtigt. Derzeit ist eine Durchfahrt aus Tirol nur über das Lechtal oder über Deutschland möglich. Währenddessen arbeitet die Polizei daran, die Schäden zu bewerten, um eventuell eine Umleitung auszuarbeiten.
Evakuierungen und Gefahrenbewertung
In Stuben am Arlberg mussten angesichts der Notsituation drei Häuser evakuiert werden, da die Sicherheit der Bewohner nicht mehr gewährleistet werden konnte. Der Stützpunkt der Landesstraße, der durch einen Erdrutsch in Mitleidenschaft gezogen wurde, machte die entsprechende Maßnahme notwendig. Um die Gefahrenpotentiale im Gebirgstal zu untersuchen, wurde ein Hubschrauberflug mit Geologen und Wildbachverbauung durchgeführt.
Überregionale Auswirkungen
Die Wetterextreme beschränkten sich jedoch nicht nur auf St. Anton. Im Bezirk Innsbruck-Land kam es zu weiteren Erdrutschen und damit verbundenen Straßensperren. Die Sellraintalstraße (L13) musste im Gemeindegebiet von Sellrain nach einem Murenabgang gesperrt werden, mit einer voraussichtlichen Sperrdauer bis mindestens Montag. Auch die Götzener Landesstraße (L12) war von den Witterungsbedingungen betroffen. Die Feuerwehr war im gesamten Bezirk ausgerüstet, um die über 100 Alarmierungen abzuarbeiten und den betroffenen Anwohnern zu helfen.
Desaströse Wetterbedingungen
Die Vorhersage für den bevorstehenden Samstag gibt Anlass zur Sorge, da bereits neue Regenfälle angekündigt sind. Dies könnte die Einsatzkräfte weiterhin vor große Herausforderungen stellen, während sie sich um die Beseitigung der Schäden kümmern und die Situation vor Ort stabilisieren.
Die Rolle der Behörden
Die tiroler Behörden stehen im ständigen Austausch bezüglich der weiterer Vorgangsweise in der Region. Am Samstagvormittag fand eine Einsatzbesprechung mit Vertretern des Landesstraßenbauamtes, der Geologen und der Polizei statt, um die notwendigen Maßnahmen zu planen und die Abläufe zu koordinieren. In der Diskussion befindet sich auch die Situation in Vorarlberg, wo die gesamte Fahrbahn bei St. Christoph verlegt wurde, was die Verkehrsanbindung zusätzlich belastet.
Herausforderung für die Gemeinschaft
Die aktuellen Ereignisse in St. Anton am Arlberg und in weiteren Regionen Tirols verdeutlichen die vulnerablen Stellen in Bezug auf Wetterextreme, insbesondere in den Gebirgslagen. Der Wiederaufbau und die Beseitigung der Schäden werden eine gemeinsame Anstrengung aller Beteiligten erfordern, um die Verkehrsanbindungen und die Sicherheit der Bevölkerung schnellstmöglich wiederherzustellen. Der Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen und Institutionen sind jetzt von entscheidender Bedeutung, um die Herausforderungen, die die Natur unseren Gemeinden auferlegt, gemeinsam zu bewältigen.