In Landeck fand am 21. September ein bemerkenswerter musikalischer Abend statt, der im Rahmen der Horizonte Landeck organisiert wurde. Die Veranstaltung versprach eine Rückkehr in die musikalische Vergangenheit und präsentierte die beeindruckenden Stimmen der Sopranistin Maria Erlacher und des Bassisten Andreas Mattersberger. Diese talentierten Künstler brachten zusammen mit dem Studienleiter des Tiroler Landestheaters, John Groos, ein Stück einzigartiger Musikgeschichte auf die Bühne.
Die Veranstaltung wurde von Martin Lechleitner, dem künstlerischen Leiter der Horizonte, ins Leben gerufen und erwies sich als eine Hommage an den Tiroler Komponisten Josef Netzer, dessen 160. Gedenkjahr gefeiert wurde. Wie Lechleitner betonte, sind Lieder in ihrer Struktur “Miniaturopern,” in denen große Geschichten in kurzer Zeit erzählt werden können. Diese Ansichten brachten den Zuhörern die Kunst des Liedes näher, die in einem besonderen Licht erstrahlte.
Ein unverwechselbarer Klang
Die Klänge eines historischen Fortepianos, gebaut von Johann Georg Gröber, einem renommierten Orgelbauer aus Pettneu, bildeten den perfekten Rahmen für die Darbietungen. Dieses Instrument, das eine aufregende Geschichte aufweist, wurde eigens für den Abend nach Landeck gebracht. Es gab jedoch eine unerwartete Schwierigkeit, da ein Bein des Instruments während des Transports beschädigt wurde. Glücklicherweise konnte Dr. Andreas Holzmann vom Ferdinandeum den Schaden rechtzeitig beheben, sodass das Konzert pünktlich stattfinden konnte.
Dr. Holzmann lieferte während eines Vortrags interessante Einblicke in das Leben und die Arbeit Gröbers, der im 19. Jahrhundert bereits als einer der bedeutendsten Orgelbauer galt. In seiner Ausbildung in Wien erlernte er das Handwerk und konnte sich schnell einen Namen machen. Das Fortepiano, das an diesem Abend zu hören war, stellte er zwischen 1825 und 1830 her und es zeichnete sich durch exzellente Handwerkskunst aus.
Im Rahmen des Programms wurden neben dem „Erlkönig“ auch Kompositionen von Josef Netzer aufgeführt, darunter „Liebeswerbung“ und „Schiffers Meereslied“. Netzer ist bekannt für seine romantischen Liedtexte, die zur Zeit des 19. Jahrhunderts große Beliebtheit erlangten. Die Darbietungen waren somit eine wertvolle Gelegenheit, sich mit der Tiroler Musiktradition auseinanderzusetzen und den Geist vergangener Zeiten zum Leben zu erwecken.
Der Abend wurde zudem durch die Unterstützung von Bankhaus Jungholz ermöglicht, was die kulturelle Bedeutung solcher Veranstaltungen in der Region unterstreicht. Die Kombination aus beeindruckenden Stimmen und dem Klang eines historischen Instruments sorgte dafür, dass dieser musikalische Abend den Besuchern noch lange in Erinnerung bleiben wird.