Im Alten Kino in Landeck fand ein denkwürdiger Vortragabend statt, der dem 100-jährigen Bestehen der Steinseehütte und der 70. Erstbesteigung des Cho Oyu durch den Bergsteiger Sepp Jöchler gewidmet war. Bernd Noggler, der Vorstand des Alpenvereins Landeck, begrüßte die zahlreichen Gäste, darunter Siggi Geiger, Bezirkshauptmann und ehemaliger Bürgermeister von Zams, sowie die Familie Jöchler und viele, die mit der Steinseehütte verbunden sind. Der Abend war ein schönes Zusammenspiel aus historischer Würdigung und persönlicher Erinnerung.
Besonders bewegend war die Gedenkminute, in der Bürgermeister Meyer Herbert des verstorbenen Dipl. Ing. Falch gedachte, der die Straße von der ehemaligen Metzgerei Zangerl bis zur Andreas Hofer Brücke nach Sepp Jöchler benannt hatte. Diese Ehrung unterstreicht die tiefe Verbundenheit der Gemeinde mit ihrem berühmtesten Sohn.
Eine Reise in die Geschichte der Steinseehütte
Noggler entführte die Anwesenden auf eine faszinierende Zeitreise durch die Geschichte der Steinseehütte. Er schilderte eindrücklich den Bau der Hütte, ihre Entwicklung und die bedeutende Rolle, die sie im Leben von Sepp Jöchler spielte. Das Engagement der Hüttenwarte und aller Unterstützer, die zur Geschichte der Steinseehütte beigetragen haben, wurde besonders gewürdigt. Videos von Servus TV zeigten eindrucksvoll, wie leidenschaftlich die Hüttenwarte ihre Aufgaben erfüllen.
Die Steinseehütte ist nicht nur ein Ort des Rückzugs für Wanderer und Bergsteiger, sondern auch ein Symbol für den Alpinismus und die Erfolge von Sepp Jöchler, die in den umliegenden Bergen ihren Ursprung fanden. Sie dienten als Ausgangspunkt für Jöchlers späteren Expeditionen, die Legendäre wurden.
Die Erstbesteigung des Cho Oyu
Markus Jöchler, der Enkel von Sepp, hielt eine bewegende Laudatio auf seinen Großvater. Er erinnerte sich daran, wie seine Leidenschaft fürs Bergsteigen ihm von seinem Vater mitgegeben wurde. Markus schilderte Sepp als einen bescheidenen Mann, der nie einen großen Aufstand um seine außergewöhnlichen Leistungen machte. „Ich bin immer gern in die Berge gegangen“, wird sein Großvater zitiert und der Satz spiegelt die tiefe Liebe wider, die Sepp zu seiner Leidenschaft hatte.
Die anspruchsvolle Expedition zum Cho Oyu fand am 19. Oktober 1954 statt, als Sepp Jöchler gemeinsam mit Herbert Tichy und Sherpa Pasang Dawa Lama den Gipfel erreichte. Inmitten von Schwierigkeiten und einem herausfordernden Terrain meisterten sie den Eisbruch und trotzten den Naturgewalten. Sepps Erlebnis am Gipfel war einmalig; er hatte während des Aufstiegs an Aufgeben gedacht, doch seine spirituelle Verbindung zur Bergwelt half ihm nicht nur weiterzukommen, sondern prägte auch sein ganzes Leben. Fünf Jahre später verfasste er einen emotionalen Bericht über diese denkwürdige Besteigung, der von Sepp Haag laut vorgelesen wurde.
Zudem bleibt Sepp Jöchler ein Mentor und Inspirationsquelle für viele in der Bergsteiger-Community. Sein unermüdlicher Geist und seine Geschichten leben in den Erinnerungen von Familie und Freunden weiter und werden zukünftige Generationen von Bergsteigern anspornen, die Gipfel der Welt zu erklimmen. Für weitere Details zu diesem besonderen Abend und der engen Verbindung zwischen Jöchler und der Steinseehütte wird auf die umfassende Berichterstattung auf www.meinbezirk.at verwiesen.