Landeck

Blühende Terra Raetica: Initiative für mehr Biodiversität im Vinschgau

„In Schlanders blüht es dank des neuen Projekts ‚Blühende Terra Raetica‘, das die Biodiversität in der Region mit Wildpflanzen fördern will – eine Initiative, die Gemeinden und Umweltschützer zusammenbringt!“

In einem bemerkenswerten Schritt zur Förderung der Biodiversität hat sich die Region Vinschgau zu einem Vorreiter in der Schaffung blühender öffentlicher Räume entwickelt. Das Projekt, das ursprünglich als „Blühender Vinschgau“ ins Leben gerufen wurde, trägt mittlerweile den offiziellen Titel „Blühende Terra Raetica“. Diese Initiative, die 2022 auf Anregung der Umweltschutzgruppe Vinschgau entstand, beschäftigt sich mit der Aufwertung und Pflege öffentlicher Flächen, um Lebensräume für Insekten zu schaffen und die Artenvielfalt zu fördern. Bei einer kürzlich stattgefundenen Bauhofschulung in Schlanders erklärten Projektverantwortliche, darunter Ghali Egger, den Fortschritt und die Ziele des ehrgeizigen Programms.

Das Projekt hat an Dynamik gewonnen: Über 15 Gemeinden, darunter Mals, Taufers im Münstertal, und die Stadtgemeinde Landeck, haben sich diesem Vorhaben angeschlossen. An der Schulung nahmen zahlreiche Mitwirkende teil, die sich aktiv um die blühenden Flächen kümmern wollen. „Wir wollen nicht nur Blumen säen, sondern auch Menschen inspirieren“, so Egger. Die Erklärung macht deutlich, dass die Initiative nicht nur für die Flora von Bedeutung ist, sondern auch die Bevölkerung mit einbeziehen möchte.

Ein tiefgreifender Wandel

Die erste Testfläche wurde im Oktober 2023 in Schluderns angelegt, einem Ort, der für seine unverfälschte Natur bekannt ist. Mit großer Sorgfalt wurde ein Bereich am Bahnhof der Vinschger Staatsstraße ausgewählt, um als Initialzündung zu fungieren. Bis Dato wurden auch Pflegeumstellungen in Glurns und in weiteren Gemeinden vorgenommen, um mehrjährige Wildpflanzen einzuführen. Dies ist Teil eines Plans, der nicht nur ästhetische, sondern auch ökologische Ziele verfolgt. „Es ist nicht nur wichtig, wie es aussieht, sondern auch, wie es funktioniert“, so die Naturgartenplanerin Ingrid Völker. Die Schulung unter ihrer Anleitung bot den Teilnehmern wertvolle Einblicke in die Berücksichtigung der heimischen Flora.

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Ein zentrales Ziel der Initiative ist die Sensibilisierung der Öffentlichkeit. Völker unterstrich die Notwendigkeit, dass die Arbeiter, die sich um diese Flächen kümmern, auch die Botschafter für den Projektgedanken sein sollten. „Wenn Fragen aufkommen, sollen sie die Antworten darauf kennen“, sagte sie. Um den Herausforderungen beim Umgang mit mehrjährigen Wildpflanzen gerecht zu werden, ist eine intensive Begleitung durch Experten notwendig.

Der Verlust der Natur

Die Dringlichkeit solcher Projekte wird deutlich angesichts des weltweit alarmierenden Biodiversitätsverlustes, der auch im Vinschgau zu spüren ist. Biologen berichten von einem verarmten Arteninventar in der Region. Völker erklärte, dass die großen Grünflächen der Gemeinden viele Möglichkeiten bergen, um zur Verbesserung des Klimas und der Lebensqualität beizutragen. Diese blühenden Oasen könnten ein wertvoller Lebensraum für viele Insektenarten werden. Im Vergleich zu herkömmlichen Grünflächen bieten sie nachhaltige Vorteile, da sie weniger Bewässerung benötigen und pflegeleichter sind.

Völker wies darauf hin, dass die Initiative sich bewusst vom Konzept einer Bundesgartenschau abhebt. „Es geht uns nicht um das perfekte Erscheinungsbild, sondern um die Schaffung ökologisch wertvoller Lebensräume“, betonte sie. Der Projektzeitraum erstreckt sich bis Ende 2025, wobei bereits Pläne für weitere blühende Flächen in Latsch und Schlanders bestehen.

Ein weiterer entscheidender Aspekt des Projekts ist die Verwendung von lokalem Saatgut. Völker erläuterte, dass es wichtig sei, regionales Saatgut zu verwenden, um die Biodiversität weiter zu stärken. Derzeit wird jedoch auf zertifiziertes Saatgut aus Bayern zurückgegriffen, da lokales Saatgut oft nicht in ausreichenden Mengen verfügbar ist. Es werden Lösungen verfolgt, um künftig auf einheimisches Saatgut zurückzugreifen.

Quelle/Referenz
dervinschger.it

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