Die Gemeinde Axams hat kürzlich einen bemerkenswerten Erfolg gefeiert, indem sie den prestigeträchtigen ARGE-ALP-Preis 2024 für ihr innovatives Trinkwasserkraftwerk erhielt. Diese Auszeichnung würdigt Projekte, die nicht nur zur Wassereinsparung beitragen, sondern auch das Bewusstsein für den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser stärken. Der Preis, der in allen zehn Mitgliedsländern der ARGE ALP vergeben wird, ist mit insgesamt 12.000 Euro dotiert und hebt die Bedeutung nachhaltiger Wassernutzung hervor.
Projekte mit Vorbildcharakter
Zu den weiteren ausgezeichneten Projekten zählen eine Beregnungsanlage in Prutz und eine Ausstellung zum Weg des Wassers in Landeck. Die Ehrung fand in Innsbruck im Landhaus statt, wo Landeshauptmann Anton Mattle und Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler die Tiroler Siegerpersönlichkeiten willkommen hießen und deren Engagement würdigten. „Die drei Projekte zeichnen sich nicht nur durch ihre innovativen Ansätze aus, sondern auch durch ihren Vorbildcharakter für andere Alpenländer“, betonte Mattle.
Nachhaltige Energiegewinnung
Das Trinkwasserkraftwerk in Axams stellt eine Doppelnutzung des Wassers dar, die besonders für den Alpenraum von Bedeutung ist. In Tirol wird ein Großteil des Trinkwassers aus hochgelegenen Quellen gewonnen, die Höhenunterschiede überwinden müssen. Diese natürliche Fallhöhe kann nun auch zur Stromproduktion genutzt werden. Bürgermeister Thomas Suitner erläuterte, dass die neue Anlage in Zusammenarbeit mit der Energieagentur Tirol und der AEP Planung und Beratung GmbH im Rahmen einer umfassenden Leitungserneuerung entwickelt wurde.
Langfristige Absicherung der Trinkwasserversorgung
Die Planung sieht vor, dass das Trinkwasserkraftwerk aus über 20 Quellen gespeist wird und bereits vor der Verwendung des Wassers für Trinkzwecke 100 Prozent erneuerbare Energie produziert. Mit dieser Initiative zielt die Gemeinde darauf ab, den Strombedarf von rund 1.500 Haushalten zu decken. Neben dem Trinkwasserkraftwerk fließen auch die Ergebnisse einer Photovoltaik-Offensive in das Gesamtkonzept ein, um die erneuerbaren Ressourcen optimal zu nutzen.
Finanzierung und wirtschaftlicher Nutzen
Ein weiterer Aspekt, den Bürgermeister Suitner hervorhebt, ist der wirtschaftliche Nutzen der Projekte. Die gesammelten Einnahmen werden langfristig in die Gemeindekasse fließen, was der Gemeinde sowohl finanziellen Spielraum als auch Investitionen in künftige nachhaltige Projekte ermöglichen wird. „Mit diesen Maßnahmen machen wir einen großen Schritt in Richtung Energieautonomie“, betonte Suitner.
Ausblick auf die Preisverleihung
Der internationale Entscheid über die Vergabe der Hauptpreise findet am 25. Oktober 2024 im Tessin statt. Hierbei wird eine Jury die besten Projekte küren, die mit bis zu 6.000 Euro dotiert sind. Diese Auszeichnung könnte der Gemeinde Axams nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch eine Chance zur Förderung ihrer innovativen Ansätze bieten.
Wasser als Lebensgrundlage
Die Initiativen zur nachhaltigen Wassernutzung in Axams sind ein Beispiel für den aktuellen Trend in der Region, Verantwortung in der Wasserwirtschaft zu übernehmen. Wasser ist nicht nur für die Umwelt und Gesundheit wichtig, sondern auch für die Energieversorgung und wirtschaftliche Entwicklung. Das Engagement von Axams kann als motivierendes Beispiel für andere Gemeinden im Alpenraum dienen, die ebenfalls auf eine umfassende und nachhaltige Wassernutzung setzen möchten.
