Am Samstag, den 14. September, feierte die Stadt Wörgl ein bemerkenswertes technologisches Ereignis: Zum ersten Mal fuhr ein autonomes Fahrzeug durch die Gemeindestraßen. Die Bewohner hatten die Möglichkeit, in das futuristische Fortbewegungsmittel einzusteigen und eine Testfahrt zu erleben. Das Auto startete am Kreisverkehr der Firma Ladstätter, fuhr bis zum Gewerbegebiet und zurück – alles ohne manuelle Eingriffe. Den Sicherheitsfahrer Markus Schratter hinter dem Steuer, könnte man zunächst annehmen, dass dies ein simples Experiment sei, doch das Fahrzeug steuerte tatsächlich von selbst.
Diese besonderen Testfahrten wurden trotz ungünstiger Wetterbedingungen sehr gut angenommen. Bürgermeister Michael Riedhart, Landwirtschaftskammerpräsident Josef Hechenberger und Florian Tursky waren die ersten, die sich in das autonome Auto wagten. Anschließend waren die Wörgler eingeladen, das Fahrzeug bis 17 Uhr selbst auszuprobieren. Man könnte jedoch meinen, dass nicht jeder einfach so mitfahren durfte: Bis zu diesem speziellen Testtag war es nur auserlesenen Testfahrern mit besonderen Genehmigungen erlaubt, das autonome Fahrzeug zu nutzen. Laut Markus Schratter soll das Projekt nicht als „Geister-Taxi“ wahrgenommen werden, was darauf hindeutet, dass vollständige Autonomie noch in der Zukunft liegt.
Ein Blick in die Zukunft
Bürgermeister Riedhart gab einen Ausblick auf die Zukunft des autonomen Fahrens in Wörgl. „In Österreich gibt es die Regelung, dass immer ein Fahrer am Steuer sein muss, der in einer Notsituation eingreifen kann“, erklärte er. Dennoch ist er optimistisch, dass in den kommenden Jahren auch in Österreich vollständig autonome Taxis verfügbar sein werden, ähnlich wie in San Francisco.
Gerade in Wörgl ist es bemerkenswert, dass die Stadt die erste ist, die das Projekt der Virtual Vehicle Research GmbH unterstützt. Riedhart und sein Team arbeiten bereits an der Planung eines autonomen Busses, der von der Innenstadt ins Gewerbegebiet verkehren soll. Die Realisierung dieses Busprojekts wird für 2025 angestrebt und könnte in der nächsten Zeit eine weitere Stufe in der Verkehrsentwicklung von Wörgl darstellen.
Sicherheit im Straßenverkehr
Ein zentrales Anliegen der Initiatoren ist die Sicherheit im Straßenverkehr. Während die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden in Österreich seit der Jahrtausendwende um 59 Prozent gesunken ist, wird dieses autonome Projekt als weiterführender Schritt hin zu einem noch sichereren Verkehrssystem betrachtet. Verbessertes Fahrzeugsicherheitssysteme, darunter aktive Systeme wie Bremsassistenten und automatische Abstandkontrollen, spielen eine wichtige Rolle in der Unfallvermeidung.
Die Veranstaltung in Wörgl ist nicht nur ein bedeutender Fortschritt für die Stadt, sondern auch ein Trend, der die Richtung zeigt, in die sich der Verkehr entwickeln könnte. Während die Technologie noch in der Testphase ist, stehen die Bewohner der Stadt mit Spannung den zukünftigen Entwicklungen gegenüber. Die ersten Gehversuche in die Welt der autonomen Fahrzeuge sind gemacht und könnten bald zur Normalität im Alltag werden.