Am vergangenen Sonntag, den 6. Oktober, versammelten sich die Bürger von Thiersee, um ein bedeutendes Ereignis in der Gemeinde zu feiern – die Eröffnung des neuen Bildungszentrums. Trotz finanzieller Herausforderungen, die mit dem Bau verbunden waren, konnte die Gemeinde stolz auf den erfolgreichen Abschluss des Projekts zurückblicken.
Der Bürgermeister Rainer Fankhauser begrüßte die Gäste mit großer Freude und hob hervor, wie wichtig dieses neue Zentrum für die Bildung der Kinder in Thiersee ist. "Es war für die Gemeinde die einzige Möglichkeit, einen Veranstaltungssaal zu schaffen. Das war sicher die richtige Entscheidung," sagte er und dankte seinem Team im Gemeinderat für die Zusammenarbeit.
Platz für die Zukunft
Das neue Bildungszentrum verfügt über eine beeindruckende Gesamtnutzfläche von 6.149 Quadratmetern. Hier finden acht Schulklassen, fünf Kindergarten- und zwei Kinderkrippengruppen ausreichend Platz. Ein Turnsaal, der 15x27 Meter misst, steht den Schülerinnen und Schülern ebenfalls zur Verfügung. Interessanterweise wurde auch die örtliche Bücherei in das neue Gebäude integriert.
Detaillierte Flächenangaben machen die Dimensionen des Projekts deutlich: 1.206 Quadratmeter für den Kindergarten und die Kinderkrippe, 2.079 Quadratmeter für die Volksschule und 785 Quadratmeter für den Turnsaal inklusive Lager- und Garderobenbereich. Zusätzlich gibt es Freiflächen für den Spielhof des Kindergartens und den Schulgarten.
Besonders erwähnenswert ist die nachhaltige Holzverkleidung des Gebäudes. Der Bürgermeister erklärte stolz: "Das Holz stammt aus dem eigenen Gemeindewald, wurde in Thiersee geschnitten, hat den Ort nie verlassen und verschönert jetzt unser Gebäude." Die Kosten für das Gebäude beliefen sich auf etwa 17 Millionen Euro, wobei das Land Tirol mit sechs Millionen Euro unterstützte.
Herausforderungen während des Baus
Die Umsetzung eines solch großangelegten Projekts ist jedoch nicht ohne Schwierigkeiten. Während der Bauarbeiten musste die Gemeinde mit dem Konkurs der Projektbegleitung GemNova umgehen, was eine große Herausforderung darstellte. Anstatt eine neue Baumanagementfirma zu beauftragen, übernahm der Gemeinderat das Projektmanagement selbst. Zudem wurde die Gemeinde kurz vor der Eröffnung mit der Insolvenz des Totalunternehmens WRS konfrontiert, was zusätzliche rechtliche und finanzielle Fragen aufwarf.
Trotz dieser Widrigkeiten bleibt der Bürgermeister optimistisch. "Trotz diesem wirtschaftlichen Drama dürfen wir heute ein Bildungszentrum eröffnen, das in den nächsten 100 Jahren Bestand haben soll," betonte er. Die Eröffnung steht nicht nur für einen neuen Raum für Bildung, sondern auch für die Chance, eine neue Generation auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten.
Für weitere Informationen und aktuelle Berichterstattung über Thiersee empfiehlt sich ein Blick auf die Webseite www.meinbezirk.at.
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