Die SkiWelt Söll setzt mit dem Bau eines Kleinwasserkraftwerks am Stampfanger Bach einen bedeutenden Schritt in Richtung Energieautarkie und Nachhaltigkeit. Diese Initiative zielt darauf ab, die Energieversorgung der Gondeln während des Sommerbetriebs nahezu vollständig aus eigener Erzeugung zu gewährleisten. Die Fertigstellung des Kraftwerks erfolgt im Dezember 2024, sodass die Bergbahnen schon bald von den Vorteilen dieser neuen Anlage profitieren können.
Der Bau des Kleinwasserkraftwerks
Das geplante Kleinwasserkraftwerk wird eine maximale Leistung von 380 kW besitzen und eine Jahresleistung von etwa 1,5 Millionen kWh erzeugen. Dies entspricht rund 25 Prozent des gesamten Strombedarfs der Bergbahnen Söll. Die Investitionskosten für dieses zukunftsorientierte Projekt belaufen sich auf ungefähr 2,5 Millionen Euro. Mario Gruber, Geschäftsführer der Bergbahnen Söll, hebt die Bedeutung dieses Vorhabens hervor: „Mit dem Bau unseres Kleinwasserkraftwerks machen wir einen entscheidenden Schritt in Richtung Energieautarkie.“
Sommerbetrieb und Energieautarkie
Ein besonders beeindruckender Aspekt des Kleinwasserkraftwerks ist dessen Wirkung während des Sommerbetriebs. Von Mai bis Oktober können die Gondeln, die die Besucher ins Hexenwasser und auf die Hohe Salve bringen, nahezu vollständig mit selbst produzierter Energie fahren. Diese innovative Herangehensweise stärkt nicht nur die Unabhängigkeit der Bergbahnen von externer Energieversorgung, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des CO2-Ausstoßes.
Nachhaltigkeitsansatz der SkiWelt Söll
Die SkiWelt Söll hat bereits mehrere Schritte in Richtung Nachhaltigkeit unternommen und gilt seit Jahrzehnten als Vorreiter im Bereich Ressourcenschonung und Umweltbewusstsein. So wurde 1988 die erste Wärmerückgewinnungsanlage installiert, die im Jahr 2020 modernisiert wurde. Darüber hinaus ist die SkiWelt seit 2006 an die lokale Fernwärmeversorgung durch ein Hackschnitzel-Heizwerk angeschlossen, und 2009 wurde zudem eine Pelletsheizung für die Werkstätten in Betrieb genommen. Diese kontinuierlichen Bemühungen unterstreichen das langfristige Engagement der SkiWelt Söll für ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit.
Ausbau der Infrastruktur
Im Rahmen der nachhaltigen Maßnahmen sind außerdem zusätzliche E-Ladestationen an der Talstation geplant, die ebenfalls durch die Energie des Kleinwasserkraftwerks betrieben werden sollen. Diese Investitionen sind nicht nur strategisch wichtig, sondern zeigen auch, dass die Skiregion ihre Verantwortung gegenüber der Umwelt ernst nimmt.
Fertigstellung im Blick
Die Bauarbeiten am Kleinwasserkraftwerk haben nach den positiven Bescheiden des Landes und der Bezirkshauptmannschaft Kufstein im Juni 2024 begonnen. Die Fertigstellung ist planmäßig bis Dezember 2024 vorgesehen. Söll könnte damit nicht nur einen technologischen Fortschritt in der Seilbahnbranche markieren, sondern auch Maßstäbe für andere Ski- und Freizeitorte setzen.
Der Einfluss auf die Region
Der Bau des Kleinwasserkraftwerks hat eine weitreichende Bedeutung für die gesamte Region. Zum einen wird die lokale Wirtschaft durch das Projekt gestärkt, da Arbeitsplätze in der Bauphase sowie in der späteren Betriebsphase geschaffen werden. Zum anderen zeigt dieses Vorhaben, wie touristische Unternehmen aktiv zur Energiewende beitragen können, indem sie auf erneuerbare Energien setzen und somit die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren.