Am ersten MeinBezirk Fußballstammtisch, der im Bezirk Kufstein stattfand, kamen zahlreiche bedeutende Themen der Tiroler Fußballszene zur Sprache. Die Erinnerung an eine starke Tiroler Liga war ein zentraler Wunsch, gemeinsam mit dem Wunsch nach Reformen in den TFV-Ligen. Hannes Rauch, Präsident des FC Wacker Innsbruck, möchte die Zuschauerzahlen im Tivoli aus dem Bezirk Kufstein steigern.
In Kirchbichl nutzen die Vertreter der Fußballvereine die Spielpause, um bei einer rund dreistündigen Diskussion die derzeitige Situation in der Fußballfamilie darzulegen. Der Abend war geprägt von konstruktivem Austausch, sowohl kritischen Anmerkungen als auch einem ehrlichen Rückblick auf die Herausforderungen, denen sich die Vereine gegenübersehen. Friedl Schwaighofer, der Organisator des Abends, sah das Event als vollen Erfolg.
Vielfalt der Themen
Auf dem Podium versammelten sich einflussreiche Persönlichkeiten des Tiroler Fußballs. Denis Husic, früher Trainer des SV Wörgl, der die Mannschaft erfolgreich von der Gebietsliga bis in die Regionalliga führte, trug ebenso seine Sichtweise bei wie Markus Unterrainer, der sportliche Leiter des SK Ebbs, der als Spieler auch in Kufstein und bei Wacker Innsbruck aktiv war. Hannes Rauch, der auch in anderen Fußballpositionen aktiv war, sowie weitere lokale Akteure, wie Gottfried Schneider und Thomas Krimbacher, brachten unterschiedliche Perspektiven in die Diskussion ein.
Gregor Danler, Vorsitzender des Schiedsrichterausschusses, thematisierte die Herausforderungen im Bereich der Schiedsrichterbesetzung. Während es Überlegungen gibt, Spiele in der 2. Klasse nicht mit Schiedsrichtern zu besetzen, gab es von den Vereinsvertretern viel Lob für die Arbeit der Schiedsrichter und deren Respektförderungsmaßnahmen.
Die Sport-Mittelschule Wörgl, vertreten durch Gottfried Schneider, sorgt für frischen Wind, da zukünftig auch Mädchen im Bereich des Frauenfußballs gefördert werden sollen. Thomas Krimbacher informierte zusätzlich über den Fortschritt des neuen Sportzentrums in Kufstein und dessen Ziel, zahlreichen Sportarten eine Heimat zu bieten.
Forderung nach Reformen
Ein wesentliches Anliegen der Diskutanten war eine zeitnahe Reform der TFV-Ligen. Viele waren sich einig, dass eine Rückkehr zu einer attraktiven Tiroler Liga mit 16 Vereinen, die als vierthöchste Spielklasse dienen könnte, unerlässlich ist. „Es geht um sportliche Zielsetzungen, etwa Auf- und Abstiegsmöglichkeiten. Die derzeitige Lage ist unbefriedigend“, wurde betont.
Die Teilnehmer sprachen auch über die Überlegung, die Ligen ab der Landesliga in Ost, Mitte und West aufzuteilen. Für die Fußballgemeinschaft im Bezirk war die klare Regelung der Ligen von großer Bedeutung. Weitere Themen, die diskutiert wurden, waren die trainerausbildung, die Nutzung von Sportanlagen und der wichtige Einsatz von freiwilligen Helfern in den Vereinen. Nach etwa zweieinhalb Stunden endete der erste MeinBezirk Fußballstammtisch in Kirchbichl, wobei alle Beteiligten sich eine Fortsetzung des Formats wünschen und darauf hoffen, den Austausch fortzuführen.