Kufstein

PulsCare-Projekt: Gemeinsam gegen den Pflegemangel im Bezirk Kufstein

Pflegekrise im Bezirk Kufstein? Das Projekt "PulsCare" deckt die Sorgen des Pflegepersonals auf und zeigt erste Lösungen zur Rettung der Branche – musst du wissen!

Der Region um Kufstein steht eine umfassende Analyse und Neugestaltung der Pflegesituation bevor, initiiert durch das Regionalmanagement Kufstein und Kitzbühel. Im Rahmen des Projekts „PulsCare“ wurde eine Untersuchung zur Zufriedenheit des Pflegepersonals durchgeführt, um den akuten Pflegenotstand zu bewältigen. Der Projektetat beträgt rund 30.000 Euro, und die ersten Lösungsansätze wurden bereits präsentiert.

Die Motivation hinter dieser Initiative geht auf einen alarmierenden Rückgang der Auszubildenden am Pflege Campus Kufstein zurück, der sich im Jahr 2022 deutlich abzeichnete. Die Zahl der Absolventen in Klassen, die zuvor 34 Teilnehmer fassten, fiel auf einstellige Werte. Claudia Schweiger, die Direktorin des Pflege-Campus, erklärt, wie dieser Rückgang frühzeitig erkannt wurde, und geht auf verschiedene Maßnahmen ein, die zur Gegensteuerung unternommen wurden.

Status quo der Pflegekräfte

Das Regionalmanagement hat im Rahmen von „PulsCare“ die Ist-Situation der Pflegekräfte analysiert, dabei aber auch die Beweggründe für Kündigungen und Strategien zur Gewinnung neuer Fachkräfte betrachtet. Josef Ritzer, Bürgermeister von Ebbs und Obmann des KUUSK-Vereins, betont, dass die Rückkehr vieler Zivildiener in den Pflegeberuf ermutigende Beispiele für die Anwerbung neuer Mitarbeiter sind. Diese Entwicklungen sind entscheidend, um die Pflegeversorgung in der Region zu garantieren.

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Eine entscheidende Komponente der Untersuchung war die zweigeteilte Erhebung, die sowohl eine Online-Befragung als auch Diskussionen in Fokusgruppen umfasste. Bei der Online-Umfrage nahmen 225 Personen teil, wobei mehr als 80 Prozent Frauen waren. Die Ergebnisse zeigen ungeachtet der Herausforderungen auch positive Aspekte, wie den wertschätzenden Umgang unter Vorgesetzten und ein weitgehend positives Arbeitsklima.

Doch der Druck am Arbeitsplatz ist nicht zu unterschätzen: Über 30 Prozent der Pflegekräfte berichten häufig von hohem Arbeitsdruck, wobei dieser anscheinend nicht nur von Vorgesetzten, sondern überwiegend von Angehörigen und Begleitpersonen ausgeübt wird. Hier könnte eine verbesserte Kommunikation zwischen Pflegekräften, Angehörigen und Einrichtungen Ansätze zur Entlastung bieten.

Die Fokusgruppen, an denen Fachleute aus verschiedenen Bereichen teilnahmen, erarbeiteten Vorschläge zur Verbesserung der Pflegesituation. Ein zentrales Ergebnis ist die Forderung nach einer stärkeren Zusammenarbeit in der Region und der Schaffung eines gemeinsamen „Dachs“ für die Pflegeorganisation. Zudem wird der Bedarf an einer umfassenden „Pflege-Landkarte“ gesehen, die Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten transparent macht.

Diskutiert wurden auch flexible Dienstpläne sowie die Möglichkeit, bestimmte Qualifizierungen mit anderen deutschen oder österreichischen Institutionen zu bündeln. Ein Konzept, das interessierte Pflegekräfte in Weiterbildung zu unterstützen, könnte ebenfalls eine Schlüsselrolle spielen.

Ein erfreulicher Aspekt inmitten dieser Herausforderungen ist der Anstieg der Ausbildungszahlen am Pflege Campus Kufstein. Innerhalb der letzten zwei Jahre verdoppelte sich die Zahl der Auszubildenden auf aktuell 257, was als positives Signal für die Zukunft der Pflege in der Region gewertet wird.

Das Regionalmanagement plant, bereits im Oktober erste weitreichende Maßnahmen zur Verbesserung der Situation umzusetzen, die auf den Ergebnissen dieser Erhebung basieren. Der gesamte Prozess ist nicht nur bedeutend für die gegenwärtigen Pflegekräfte, sondern auch für die Sicherung einer qualitativ hochwertigen und verlässlichen Pflege in der Region Kufstein.

Für weitere Details zu diesem Thema, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.meinbezirk.at.

Quelle/Referenz
meinbezirk.at

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