Chaos auf der Brennerautobahn: Der Bürgermeister von Gries am Brenner, Franz Mühlsteiger, hat Pläne für eine geplante Autobahnblockade angekündigt. Grund dafür ist der Neubau der Luegbrücke, der ab 1. Januar 2025 in Kraft treten soll. Diese Maßnahmen könnten weitreichende Auswirkungen auf den Verkehr zwischen Deutschland, Österreich und Italien haben.
Die Brennerautobahn, als wichtige Verkehrsader für den Süden, steht im Fokus eines heftigen Streits über den immer stärker zunehmenden Lkw-Verkehr. Schon seit Jahren gibt es Konflikte zwischen Nachbarländern, die sich um die Regelung der Verkehrslage und die damit verbundenen Belastungen für die Anwohner drehen. Während in Österreich bereits Maßnahmen wie die Blockabfertigung für Lkw an verkehrsreichen Tagen in Kufstein und am Brenner umgesetzt wurden, regt sich Widerstand bei den Nachbarländern, insbesondere in Bayern und Italien.
Die Situation um die Luegbrücke
Die Luegbrücke selbst, 1,8 Kilometer lang und aus den 1960er Jahren, stellt ein zentrales Problem dar. Der staatliche Autobahnbetreiber ASFINAG plant, die Brücke zu erneuern, was jedoch bedeutet, dass ab Januar 2025 nur noch eine Spur pro Fahrtrichtung zur Verfügung stehen wird. Dies könnte zu erheblichem Verkehrsaufkommen und Staus führen, insbesondere während der Sommerferien. Während nachts von 22 bis 5 Uhr ein Fahrverbot für Lkw auf der A13 besteht, drängen die bayerischen und südtirilischen Politiker auf eine Aufhebung dieses Verbots, um die Situation zu entspannen.
Bürgermeister Mühlsteiger hat jedoch wiederholt klar gemacht, dass er die Lebensqualität seiner Bürger schützen möchte. Er ist besorgt über die zu erwartende Zunahme des Verkehrs und fordert, die Brücke durch einen Tunnel zu ersetzen. Dieser Vorschlag ist bereits seit Jahren umstritten und stieß auf Widerstand, sowohl vor Gericht als auch auf politischer Ebene. Mühlsteiger hat angekündigt, alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen und plant eine Demonstration gegen den Brückenneubau.
Der Protest als politische Bühne
Die geplante Demonstration, die derzeit noch auf Genehmigung wartet, soll an einem der beiden Septemberwochenenden stattfinden und den Widerstand gegen die Brückenerweiterung deutlich machen. Sie wird sowohl an der Auf- als auch Abfahrt zur Brennerautobahn in Matrei sowie im Bereich Brennersee durchgeführt. Der Widerstand gegen den Neubau der Luegbrücke wird auch von der großen Politik aufgegriffen, insbesondere da am 29. September die Nationalratswahl in Österreich ansteht. FPÖ-Chef Herbert Kickl hat bereits einen Ortstermin angekündigt.
Die Diskussion über den Verkehr und die damit verbundenen Probleme ist allerdings nicht auf die Brennerautobahn beschränkt. Auch auf der Alternativroute über den Reschenpass stehen Verkehrsteilnehmer bald vor Herausforderungen, da dort Bauarbeiten zu Sperren führen werden. Die Tauernautobahn, die ebenfalls für Reisen in den Süden genutzt wird, wird nach den Ferien nur einspurig befahrbar sein, was die Verkehrssituation weiter verschärfen dürfte. Zusätzliche Probleme ergeben sich durch Zerstörungen am Plöckenpass, die die kürzeste Verbindung von München zur Adria betreffen und Umwege erforderlich machen.
Der Brenner bleibt also ein stressfreier Weg in den Süden, der sowohl für die Anwohner als auch für die Verkehrsteilnehmer mit zahlreichen Herausforderungen verbunden ist. Die kommenden Wochen und Monate werden zeigen, wie sich die Verkehrslage entwickelt und ob es gelingt, eine Lösung zu finden, die alle Interessen berücksichtigen kann.