Die Gemeinde Scheffau am Wilden Kaiser feiert ein bedeutendes Infrastrukturprojekt mit der offiziellen Freigabe der neuen Unterflurtrasse. Die Loferer Straße B 178, einst eine der meistbefahrenen Straßen im Bezirk, wird durch diese Maßnahme erheblich entlastet. Täglich rollen hier bis zu 24.000 Fahrzeuge, was oft zu Staus und gefährlichen Verkehrsunfällen führt. Die Unterflurtrasse erstreckt sich über eine Länge von 430 Metern und ist das zentrale Element einer umfassenden Verkehrsverbesserung, die den Bürgern mehr Sicherheit bietet.
Eröffnet wurde die Trasse am Freitag, den 13. September in Anwesenheit des Landeshauptmanns Anton Mattle. Die Bauarbeiten dauerten insgesamt drei Jahre und haben Kosten in Höhe von 45,8 Millionen Euro verursacht, eine Investition, die laut Mattle ausschließlich dem Wohl der Bevölkerung dient. Der Fokus liegt auf einer Entlastung des Verkehrs, der Erhöhung der Verkehrssicherheit sowie einer besseren Versorgungsstruktur für die Region.
Weniger Stau und Lärm
Die Unterflurtrasse wird von zwei Wannenbauwerken flankiert und ist über vier Rampen an die vielbefahrene B 178 angeschlossen. „Bereits in einer der letzten Bauphasen konnten wir beobachten, wie der Verkehr durch die neue Strecke geleitet wurde und welche positive Wirkung das auf die Region hat“, berichtet LHStv. Josef Geisler. Die Trennung des Durchgangsverkehrs vom lokalen Verkehr soll die Staus deutlich reduzieren und die Lebensqualität der Anwohner verbessern. Bürgermeister Christian Tschugg betont stolz, dass diese Maßnahme die größte Investition in der Geschichte der Gemeinde darstellt.
Die Gemeinde Scheffau hatte lange auf eine zeitgemäße und verkehrsgerechte Anbindung an die B 178 gewartet. Tschugg merkt an, dass mit der neuen Trasse der Durchzugsverkehr effektiver geregelt und die Lärmbelästigung um ein Drittel gesenkt werden konnte. Diese bedeutende Entlastung für die Anwohner und die Verkehrsteilnehmer zeigt die Dringlichkeit solcher Projekte in stark frequentierten Gebieten.
Umfangreiche Bauarbeiten und Herausforderungen
Der Bau der Unterflurtrasse startete im Herbst 2021 unter anspruchsvollen Bedingungen. Laut Günter Guglberger, Leiter des Sachgebietes Brücken- und Tunnelbau beim Land Tirol, konnte das Projekt planmäßig und ohne schwerwiegende Unfälle abgeschlossen werden. Treibende Kräfte hinter dem Erfolg waren eine enge Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Firmen und eine permanente Optimierung der Abläufe. Bei den Bauarbeiten wurden umfangreiche Mengen an Material verarbeitet – 20.000 Kubikmeter Beton und 3.000 Tonnen Stahl sowie beeindruckende 100.000 Kubikmeter Erdmaterial.
Trotz der gestiegenen Baukosten, die seit 2020 um fast 40 Prozent angestiegen sind, blieb das Projekt im finanziellen Rahmen. Die Baukosten werden sowohl vom Land Tirol als auch von der Gemeinde getragen. Die Kombination aus innovativem Verkehrsdesign und modernen Bauverfahren hat dazu beigetragen, dass die Baumaßnahmen während der gesamten Zeit mit minimalen Beeinträchtigungen für den Verkehr durchgeführt werden konnten.
- Baukosten: 45,8 Millionen Euro
- Bauzeit: Herbst 2021 bis Sommer 2024
- Länge der Unterflurtrasse: 430 Meter
- Gesamtlänge der beiden Wannenbauwerke: 280 Meter