Jedes Jahr am 8. Dezember gedenken Menschen weltweit der Kinder, die nie das Licht der Welt erblicken konnten. An diesem Tag, bekannt als „Worldwide Candle Lighting Day“, entzünden betroffene Familien Kerzen, um ihrer verstorbenen Kinder zu gedenken. Dieser bewegende Anlass wird in Tirol durch den sogenannten Weihnachtsbaum der Erinnerungen unterstützt, der zuletzt in Innsbruck Einzug gehalten hat.
Im Jahr 2021 wurde der erste Erinnerungsbaum im Kufstein aufgestellt. Dieser Baum bietet Eltern die Möglichkeit, anlässlich des Gedenkens ihren persönlichen Stern anzubringen. Dies geschieht durch die Initiative des Netzwerks „Gesund ins Leben“ (GiL), das durch das Land Tirol gefördert wird. In diesem Jahr haben sich über 35 Gemeinden in Tirol angeschlossen, um diesen wichtigen Gedenkakt zu unterstützen.
Ein gemeinsames Licht der Erinnerung
In Innsbruck fand am Montag ein Aufruf statt, Holzsterne an den Gedenkbaum am Christkindlmarkt aufzuhängen. Unter den Rednern war auch Landesrätin Cornelia Hagele, die die Wichtigkeit solcher Gedenkstätten hervorhob. „Jede Kerze steht für ein verstorbenes Kind. Ein Lichtermeer in der Altstadt soll an die Kinder erinnern, die schon verstorben sind, bevor ihr Leben eigentlich richtig begonnen hat“, erklärt die Landesleiterin von GiL, Sandra Aufhammer.
Zusätzlich startet um 18 Uhr ein Lichterzug durch die Innsbrucker Altstadt, der durch die Teilnahme der Gemeinde einen besonderen Rahmen erhält. Angehörige können Holzsterne, die mit liebevollen Botschaften und Namen versehen sind, an den Bäumen aufhängen. Diese Geste der Erinnerungen ist ein wichtiger Teil der Trauerarbeit für viele Familien.
Hilfsangebote für betroffene Eltern
Statistiken zeigen, dass in Tirol jährlich zwischen 300 und 400 Fehl- oder Totgeburten verzeichnet werden. In dieser schweren Zeit steht das Netzwerk „Gesund ins Leben“ betroffenen Eltern sowohl mit Selbsthilfegruppen als auch mit individueller Unterstützung zur Seite. Bernhard Achatz, ein Vertreter der Österreichischen Gesundheitskasse, hebt hervor, wie wichtig diese Hilfsangebote sind: „Wenn die gute Hoffnung ein trauriges Ende nimmt, sind die Betroffenen bei GiL gut aufgehoben.“
Die GiL-Initiative bietet umfassende Unterstützung, angefangen bei Beratungen bis hin zu Selbsthilfegruppen für Eltern, die sich in belastenden Lebenssituationen befinden. Die Förderdauer von 600.000 Euro für 2024 durch das Land Tirol unterstreicht die bedeutende Rolle dieser Unterstützung in der Gesellschaft, die sich nicht nur um das Wohl der Eltern kümmert, sondern auch um ihre Kinder.
Vom 22. bis 26. November gibt es am Sozialstand des Christkindlmarktes in Innsbruck weitere Informationen zu den Gedenkbäumen sowie die Möglichkeit, eigene Holzsterne mitzubringen oder vor Ort zu erwerben, solange der Vorrat reicht. Für mehr Informationen besuchen Sie die Website von GiL unter www.gesundinsleben.at.
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