In Weimar haben die 10. Thüringer Achava Festspiele begonnen, das größte jüdisch-interkulturelle Festival in Deutschland, wie Intendant Martin Kranz betonte. Neben einer Vielzahl von Veranstaltungen für Schulklassen beinhaltet das Programm auch interessante Highlights für Festivalbesucher.
In einem Konzert im Deutschen Nationaltheater Weimar lässt die renommierte Künstlerin Ute Lemper ihre 40-jährige Karriere Revue passieren. Mit Songs von bekannten Komponisten wie Kurt Weill und Friedrich Hollaender nimmt sie das Publikum mit auf eine musikalische Reise. Ihre Autobiografie, die es auf die Spiegel-Bestsellerliste schaffte, zeigt ihre Vielseitigkeit und ihren Erfolg im internationalen Musikgeschäft.
Eine szenische Lesung des Dramas „Glaube und Heimat – Die Tragödie eines Volkes“ von Karl Schönherr thematisiert gewaltvolle religiöse Auseinandersetzungen in Tirol. Die Vertreibung von Protestanten durch katholische Mitbürger 1838 verdeutlicht die dramatischen Ereignisse und die Auswirkungen von religiösem Fanatismus.
Die ersten Achava Filmtage in Eisenach präsentieren polnische und tschechische Filmkunstwerke, die sich mit den NS-Verbrechen und dem Holocaust auseinandersetzen. Die Filmemacher und Experten vor Ort geben den Besuchern einen tiefen Einblick in die kulturelle Bedeutung dieser Filme und deren historische Relevanz.
Zusätzlich zu den filmischen und musikalischen Aspekten beinhalten die Festspiele auch Gespräche mit Zeitzeugen, eine Foto-Ausstellung und Stadtführungen zu jüdischen Lebensgeschichten in verschiedenen Städten. Die kulturelle Vielfalt und das Gedenken an vergangene Ereignisse stehen im Mittelpunkt dieser Veranstaltungen.
Ein besonderes Highlight ist das Motto „Make Hummus Not War“, das durch Workshops und Kochkurse in Erfurt Einblicke in die Küche und Kultur des Nahen Ostens bietet. Die kulinarischen Erlebnisse sollen Verständnis und Gemeinschaft fördern und verdeutlichen, dass kultureller Austausch und Dialog wichtig sind, auch in Zeiten politischer Konflikte.
Die Achava Festspiele bieten somit eine vielfältige und informative Plattform für kulturellen Austausch, Erinnerungskultur und interkulturelle Verständigung. Durch die verschiedenen Veranstaltungen und Programme wird ein Beitrag zur Völkerverständigung und Toleranz geleistet, der die Besucher nachhaltig prägen kann.