Die TSG Hoffenheim befindet sich in einer kritischen Phase der Umstrukturierung. Ende Juli kam es zu einem überraschenden Führungswechsel, als die Gesellschafter, darunter auch Geldgeber Dietmar Hopp, sportlichen Geschäftsführer Alexander Rosen mit sofortiger Wirkung freistellten. Während des Trainingslagers der Profimannschaft in Kitzbühel wurde zusätzlich bekannt, dass auch der Marketing-Geschäftsführer Denni Strich zum 31. Oktober aus seinem Vertrag ausschied. Ab November könnte die Vereinsführung der Hoffenheimer Spielbetriebs-GmbH nur noch aus Dr. Markus Schütz bestehen, der zwar Vorsitzender ist, jedoch wenig Erfahrung in der Leitung eines Fußballklubs hat.
Vor diesem Hintergrund hat die TSG Hoffenheim begonnen, nach einem geeigneten Nachfolger zu suchen, um die Lücken in der Geschäftsführung zu füllen. Aktuellen Informationen zufolge ist Arnfried Lemmle, der aktuell für Sales und Marketing bei der Eintracht Frankfurt verantwortlich ist, ein möglicher Kandidat für die neue Geschäftsführerposition. Lemmle ist ein ehemaliger Mitarbeiter von Hoffenheim, wo er zehn Jahre lang tätig war, bevor er 2018 zu Eintracht Frankfurt wechselte.
Dringende Entscheidungen gefragt
Der Druck auf die Hoffenheimer Führung wächst, da in einem Monat nach Rosen zwei weitere Geschäftsführer die Organisation verlassen werden. Insbesondere der Bereich Marketing steht nach öffentlichen Kontroversen mit einem wichtigen Sponsor, der Schwarz-Gruppe, unter Beobachtung. Die TSG möchte sich schnellstens festlegen, um eine nachhaltige und erfolgreiche Struktur im Management zu schaffen und um die bevorstehenden Herausforderungen besser zu bewältigen.
Die finanzielle Lage ist ebenfalls nicht gerade entspannend; der Vertrag von Alexander Rosen läuft bis 2025, ebenso der von Dr. Peter Görlich, der im Jahr 2021 entlassen wurde. Auch der frühere Finanzchef Frank Briel ist weiterhin bis 2025 gebunden. Es bleibt abzuwarten, wie die TSG diese vertraglichen Verpflichtungen managen wird.
Ein zentrales Problem bleibt die sportliche Leitung des Vereins. Obwohl in der vergangenen Transferzeit rund 60 Millionen Euro ausgegeben wurden, gibt es im Team gravierende Lücken, besonders in der Innenverteidiger-Position, die als größte Baustelle des Vereins identifiziert wurde. Momentan hat Frank Kramer, der normalerweise die Akademie leitet, die Interimslösung als Sportchef übernommen, was die Unsicherheit in der Führungsstruktur zusätzlich verstärkt. Trainer Pellegrino Matarazzo steht unter Druck, nachdem der Saisonstart suboptimal verlief.
Die TSG Hoffenheim steht also vor einer entscheidenden Phase: Die Chancen, wieder in die Erfolgsspur zu finden, hängen stark von den nächsten Entscheidungen im Management und der sportlichen Ausrichtung ab. Während die Zeit drängt, ist die richtige Wahl für die Position des Geschäftsführers unerlässlich für die Zukunft des Vereins.