Im malerischen Kitzbühel wird in Kürze das Filmfestival unter der neuen Leitung von Stevan Mörth stattfinden. Dieses Jahr hebt sich das Festival durch eine vielschichtige Programmgestaltung hervor, die sowohl aktuelle gesellschaftliche Themen anspricht als auch ein breites Publikum anziehen möchte. Mörth betont im Gespräch mit der APA, dass das Festival als ein „Diskursort“ fungieren soll, der alle Kinobegeisterten in seinen Bann zieht.
Vielfältige Filmvorführungen in der Gamsstadt
Insgesamt 50 Filmproduktionen werden im Rahmen des Festivals gezeigt, wobei sowohl Wettbewerbsfilme als auch weitere Vorstellungen außerhalb des Wettbewerbs auf dem Programm stehen. Die aktiven Beiträge zur Gams-Trophäe zeigen durch einige verbindende Themen ein übergeordnetes Motiv: „Heimat“. Laut Mörth wird dieses Thema in die Kontexte von Umwelt und Klimawandel eingeordnet. Ein Höhepunkt wird der Auftaktfilm „Alles Fifty Fifty“ von Alireza Golafshan sein, der am 20. August uraufgeführt wird.
Fokus auf Nachwuchsförderung
Ein Schlüsselthema dieses Festivals ist die Förderung des Nachwuchses. Mörth hebt hervor, dass durch eine Drehbuchklausur junge Talente betreut werden, um neue Perspektiven und innovative Ideen zu fördern. In diesem Jahr wird es erstmals die Möglichkeit geben, Projekte zu pitchen, was den noch unbekannten Filmemachern eine Chance bietet, das Interesse von Produzenten zu gewinnen. Die Nachwuchsförderung wird somit zu einem zentralen Element des Festivals, das sich von elitärer Abgeschlossenheit fernhält.
Verleihung der Gams-Trophäe und Ehrungen
Ein besonderes Highlight ist die Verleihung der „Gams-Trophäe“ am 24. August, wo der bekannte Grimme-Preisträger und „Jedermann“-Star Philipp Hochmair ausgezeichnet wird. Diese Auszeichnung wird an herausragende deutschsprachige Produktionen vergeben, und die Jury hat entschieden, dass Hochmair in die Reihe früherer Preisträger wie Heiner Lauterbach und Helmut Berger aufgenommen wird. Zudem werden die besten Filme aus verschiedenen Kategorien ausgezeichnet.
Gesellschaftliche Diskurse und Vernetzung
Mörth möchte mit dem Filmfestival einen Raum schaffen, der für gesellschaftliche Diskurse offen ist. Geplant sind unter anderem Diskussionen über das Thema „Öffentlich-Rechtliche Medien am Scheideweg“. Dieses Panel ist Teil eines umfangreichen Programms, das nicht nur zur Vernetzung von Filmemachern, sondern auch des Publikums dient. Mörth hebt hervor, dass der direkte Austausch zwischen den Teilnehmern in der intimen Atmosphäre des Festivals eine wertvolle Bereicherung darstellt.
Einzigartige Veranstaltungsformate
Das Festival wird auch dieses Jahr eine Reihe von „niederschwelligen“ Veranstaltungen anbieten, die keinen ausschließen. Zu den besonderen Events gehört ein „Think Tank Panel“, wo das spannende Thema Künstliche Intelligenz (KI) diskutiert wird. Diese Panels und Diskussionsrunden könnten nicht nur für die Filmindustrie, sondern auch für die allgemeine Öffentlichkeit von Interesse sein, da sie aktuelle Trends und Herausforderungen ansprechen.
Ein Fest für alle
Die Philosophie von Stevan Mörth ist klar: Das Filmfestival Kitzbühel soll ein Ort der Begegnung und Inspiration für alle sein, unabhängig von ihrem Vorwissen oder ihrem Status in der Filmbranche. Mit einem abwechslungsreichen Filmangebot und der Integration relevanter Diskussionsthemen strebt das Festival an, das Publikum zu fesseln und für die Kunst des Films zu begeistern. Diese neuartige Ausrichtung könnte das Festival in den kommenden Jahren zu einem noch größeren Publikumsmagneten machen.