Im Herzen der österreichischen Eishockeylandschaft gibt es eine aufregende Kooperation zwischen dem VSV (Villacher SV) und dem EC Kitzbühel, die nicht nur beiden Vereinen nachhaltige Vorteile bietet, sondern auch jungen Talenten eine Plattform zur Entwicklung im Erwachsenenbereich verschafft. Diese Partnerschaft, die seit 2021 besteht, ermöglicht es den U20-Spielern aus Villach, wertvolle Erfahrungen in der AHL (Alps Hockey League) zu sammeln und gleichzeitig das Team in Kitzbühel zu stärken.
Die Farben Blau und Weiß sowie der Adler, der in beiden Vereinslogos und als Maskottchen zu finden ist, verdeutlichen die enge Beziehung zwischen diesen beiden Clubs. Marco Pewal, der Cheftrainer der Kitzbüheler, spricht von einer „Win-win-Situation“. Er sieht das Potenzial dieser Zusammenarbeit als Chance für alle Beteiligten – sowohl für die Spieler als auch für die Clubs. „Es ist aufregend zu sehen, wie sich die jungen Talente entwickeln,“ bemerkt Pewal mit sichtlichem Stolz.
Chancen für Jungadler
Pewal blickt auf seine bisherige Zeit beim EC Kitzbühel zurück, die von Höhen und Tiefen geprägt ist. In seiner ersten Saison schaffte er es gleich ins Playoff, doch die folgende Spielzeit enttäuschte, als das Team schon früh im Grunddurchgang ausschied. „Wir hatten uns mehr erhofft“, sagt Pewal und erkennt an, dass Kitzbühel nun gezielt auf junge Spieler setzen möchte. „Der Fokus liegt darauf, die Talente weiterzuentwickeln, was uns nicht nur neue Spieler bringt, sondern auch frischen Wind in die Mannschaft.“ Talente wie Florian Lanzinger, Patrick Bruckner und Paolo Wieltschnig stehen aktuell in den Reihen des Teams, während Tormann Ali Schmidt als fester Bestandteil des Kaders verpflichtet wurde.
Pewal betont, dass die Integration von Spielern aus Villach eine dynamische und sich ständig ändernde Angelegenheit ist. „Wir haben eine Liste von drei bis acht Spielern, die regelmäßig bei uns zum Einsatz kommen“, erklärt er. Der ständige Austausch mit dem VSV-Headcoach Tray Tuomie ist für Pewal entscheidend: „Wir kommunizieren häufig über Videocalls, um zu besprechen, welche Spieler wo trainiert und eingesetzt werden.“
„Jungs haben keinen Freibrief“
Eine zentrale Herausforderung für Pewal besteht darin, ein Gleichgewicht zwischen der Entwicklung der Spieler und dem Streben nach sportlichem Erfolg zu finden. „Es ist wichtig zu verstehen, dass die Jungs keinen Freibrief haben“, stellt er klar. Der zunehmende Wettbewerb in der Alps Hockey League und die schiere Größe des Sprungs in die ICEHL erfordern von jedem Spieler ein hohes Maß an Disziplin und Engagement. „Um professionell zu werden, ist es entscheidend, täglich hart zu arbeiten. Oft scheitert es an der Einstellung, nicht am Talent.“ Diese Botschaft ist besonders für die Nachwuchsspieler von Bedeutung, die auf dem Weg zu höheren Zielen sind.
Zusätzlich macht Pewal klar, dass die Voraussetzungen für die Rookie-Spieler in dieser Saison unterschiedlich sind. „Die Evaluation wird aufgrund der jungen und unerfahrenen Mannschaft anspruchsvoll sein. Wir streben dennoch die Playoffs an und möchten durch aggressives, körperbetontes Spiel überzeugen. Vor allem die Einstellung und der Wille, hart zu arbeiten, sind entscheidend“, hebt Pewal hervor.
Die finanzielle Situation der Kitzbüheler hat sich in den letzten Jahren verändert, was eine langfristige Planung erschwert. Pewal zeigt sich jedoch zuversichtlich: „Wir müssen von Jahr zu Jahr schauen, aber ich kann mir gut vorstellen, eines Tages zum VSV zurückzukehren, wenn die Zeit dafür reif ist. Diese drei Jahre hier haben mir viel gelehrt.“